Erster ASP-Fall in Sachsen

Erster ASP-Fall in Sachsen

FLI bestätigt positiven ASP-Befund bei einer Frischlingsbache, die während einer Jagd erlegt wurde

Wildschwein liegend (Foto: Wolfgang Eckert)
Wildschwein liegend (Foto: Wolfgang Eckert)

Das Friedrich-Loeffler-Institut hat bestätigt, dass ein am 27.10. im Landkreis Görlitz geschossenes Wildschwein mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziert war. Das Tier wurde in der Landesuntersuchungsanstalt am 29.10. untersucht und der Verdacht am 30.10. ausgesprochen.
Der weibliche Überläufer wurde auf dem Gebiet der Gemeinde Krauschwitz erlegt. Ein zeitgleich geschossener Frischling war negativ getestet worden.
Damit hat sich die Strategie des Freistaates Sachsen, im grenznahen Bereich zu Polen alle Wildschweine auf das Vorkommen der Erkrankung zu untersuchen, als Frühwarnsystem bewährt.
Die nun notwendigen Restriktionszonen werden in Abstimmung mit den lokalen Behörden und der beratenden Sachverständigengruppe festgelegt. Die vordringlichste Maßnahme ist jetzt, die Verbreitung und das weitere Einsickern der Erkrankung in die Wildschweinbestände nachhaltig einzuschränken oder zu unterbinden. Alle Maßnahmen der Staatsregierung zielen darauf ab.
Die Afrikanische Schweinepest ist für den Menschen ungefährlich.
Staatsministerin Petra Köpping: „Ich appelliere an die Schweinehalter, in ihren Bestrebungen, die Hausschweine zu schützen, nicht nachzulassen und Biosicherheitsmaßnahmen konsequent weiter zu verfolgen. Aufgabe ist es, nun besonnen zu reagieren und gemeinschaftlich zu handeln. Wir sind gut auf den Ernstfall vorbereitet.“
Der Krisenstab des Sozialministeriums und das Landestierseuchenbekämpfungszentrum werden eingerichtet. In Absprache mit dem Landkreis und der Bundeswehr wird die Einrichtung der Restriktionszonen vorbereitet.

Hintergrund:
Aufgabe des Krisenstabs
Der Krisenstab des Sozialministeriums ist das zentrale Entscheidungsgremium bei Verdacht/Ausbruch einer besonders bedrohlichen Tierseuche wie der afrikanischen Schweinepest. Dementsprechend steuert es die Krise und entscheidet strategische Grundsatzfragen. Ausführendes Organ des Krisenstabs ist das Landestierseuchenbekämpfungszentrum.

Aufgabe des Landestierseuchenbekämpfungszentrums (LTBZ)
Das LTBZ besteht aus Mitarbeitern des Sozialministeriums, der Landesdirektion Sachsen, der Sächsischen Tierseuchenkasse und der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen. Das LTBZ für den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest wird am Standort Dresden der Landesdirektion Sachsen eingerichtet. Es koordiniert vor allem die Bekämpfungsmaßnahmen im Freistaat Sachsen und kommuniziert mit den Tierseuchenbekämpfungsstrukturen der Kreise und auf Ebene des Bundes.

 

Quelle: Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt vom 31. Oktober 2020, Dresden