Ein Förster-Herz fürs Schalenwild

Ein Förster-Herz fürs Schalenwild

Am bayerischen Tegernsee will der Amtschef seiner Verantwortung gerecht werden – auch dem Wild gegenüber.

Rotwild an Winterfütterung
Rotwild an Winterfütterung

Wenn Förster Herz fürs Schalenwild zeigen, wollen wir sie tüchtig loben.  Rund um den bayerischen Tegernsee kämpfen sie sich momentan stundenlang durch meterhohen Schnee, um Fütterungen zu beschicken. Und wir fragen unsere User: Wie sieht es damit sonst so aus in Winterdeutschland?

Die Hoffnung auf einen Generationswechsel im Staatsforst ist wohl nicht immer unbegründet.

Jörg Meyer, Forstbetriebsleiter in Schliersee, sagte dem Münchner Merkur:  „Es ist uns das größte Anliegen, dass wir unserer Verantwortung gerecht werden und die Fütterungen in Betrieb halten.“

Dass manche Jäger solche Sätze zweimal lesen müssen, um zu wissen, dass sie nicht träumen, sagt viel. Es ist ein junger Forstmann, der so redet – und handelt.  Ins tief verschneite Kreuther Tal ist er selbst mitgegangen, um eine Fütterung freizuschaufeln. Ein Kollege war zum Füttern vier Stunden auf den Tourenski unterwegs, weil ein Weg bei Bad Wiesee wegen Schneebruch nicht befahrbar war. Kein Einzelfall in diesen Tagen rund um den Tegernsee. Und aus der Staatsforstzentrale kam sogar das Angebot, Heuballen per Hubschrauber zu transportieren, wenn es nicht anders geht.

Mag sein, dass es im Gebirge leichter fällt zu begreifen, was Not bedeutet. Für Menschen, aber auch fürs Wild. Sie würden auch nicht zögern, einen eingeschneiten Hirsch aus einer Lawine zu buddeln, sagt der Förster der Reporterin vom Merkur, der sonst oft und intensiv berichtet über Förster-Sünden wie das ausgiebige Überschießen von Abschussplänen.

Aus anderen Teilen Deutschlands (und auch Bayerns) erreichen uns auch Berichte, die weniger Hoffnung machen. Deshalb die Bitte: Posten Sie hier Ihre persönlichen Erfahrungen und Eindrücke zum Thema. Und vergessen Sie nicht, Anhänger der „Das regelt die Natur ganz von alleine“-Theorie darauf hinzuweisen, dass Füttern zur Notzeit gesetzliche Pflicht ist – nicht nur für „Hobby-Jäger“.

Und, falls Sie es noch nicht anderswo gelesen haben: Ein österreichischer Jäger-Anwalt hat bei Facebook auf den Punkt gebracht, was für alle gelten sollte, denen Natur und Tierwelt echt am Herzen liegen.