Ein Dossier gegen Tierrechtler-Gewalt

Ein Dossier gegen Tierrechtler-Gewalt

Schwedische Extremismus-Forscher sehen zunehmende Radikalisierung der Jagdgegner-Szene

Ein beschädigter und mit Parolen der Animal Liberation Front (ALF) beschmierter Hochsitz aus dem Emsland. (Quelle: Polizei)
Ein beschädigter und mit Parolen der Animal Liberation Front (ALF) beschmierter Hochsitz aus dem Emsland. (Quelle: Polizei)

Herber Schlag für Sympathisanten der militanten Tierrechte- und Jagdgegner-Szene: Das schwedische „Zentrum gegen gewaltbereiten Extremismus“ (CVE) führt mehrere einschlägige Gruppen im neuesten Gewalt-Report. Auch solche mit Verbindungen nach Deutschland. 

Die Warnungen der regierungsnahen Organisation zur Terror-Abwehr haben nicht nur in Schweden Gewicht. CVE, getragen von namhaften Hochschullehrern und Polizei-Experten, arbeitet eng mit anderen europäischen Institutionen und Behörden zusammen. Neben politischen Gruppierungen des Links- und Rechtsextremismus haben sie seit geraumer Zeit auch gewaltbereite Tierrechtler und Jagdgegner im Visier. 

Namentlich nennt der aktuelle CVE-Report in diesem Zusammenhang die nationalen Gruppen „Hunt Saboteurs Sweden“ und „Djurfront“ sowie die internationale Organisation „Animal Liberation Front“ (ALF).  Es geht dabei nicht nur um tätliche Gewalt gegen einzelne Jäger und Stall-Einbrüche, sondern auch um Psycho-Terror wie das Verbreiten von Namen, Adressen und Telefonnummern im Internet. Bis hin zu konkreten Morddrohungen. 

Wichtige Erkenntnis der Gewalt-Forscher: Einzelne Aktivisten sind in mehreren einschlägigen Gruppen aktiv und tragen so zur Radikalisierung im größeren Stil bei. Ein „kleiner Kern“ gewaltbereiter Leute bediene sich – je nach Anlass – verschiedener Organisationen, erläutert Marco Zamorano-Tóth von der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Lund die Strukturen in einem Interview der Zeitung Göteborgs Posten.  

Die Debatte wird längst auch in den Parlamenten ausgetragen. Jüngstes Beispiel: Die schlimmen Jubel-Kommentare auf der Facebook-Seite von „Hunt Saboteurs Sweden“ zum Corona-Tod eines 52-jährigen Jägers und die Forderung nach Distanzierung an Politiker von Umwelt- und Linkspartei, die in der Vergangenheit die Nähe zu einschlägigen Gruppen suchten – und nun heftig um Distanz bemüht sind.  

Die Jägerverbandszeitschrift Svensk Jakt dokumentiert seit Jahren die Unterschiede zwischen einschlägigen Politiker-Statements und dem Verhalten einzelner Parlamentarier im wirklichen Leben – etwa durch Teilnahme an diversen Protestmärschen und Kundgebungen. Von den Betroffenen kommt regelmäßig der Kommentar, sie hätten nicht gewusst, mit wem sie sich auf solchen Veranstaltungen einlassen. Eine Erklärung, die nach dem neuesten Gewalt-Report von CVE noch notleidender geworden ist. 

Für mehr Information der Link zu den schwedischen Gewaltforschern (englische Version):

 https://www.cve.se/om-cve/in-english.html