Ein Biber-Biss beim Baden

Ein Biber-Biss beim Baden

Schwedens Justiz muss einen ungewöhnlichen Fall von Artenschutz klären

Ein Biber (Symbolbild: Elli Stattaus)
Ein Biber (Symbolbild: Elli Stattaus)

Zwischenfall der ungewöhnlichen Art: Ein Biber hat in Schweden eine Frau beim Baden gebissen und gehörig verletzt. Das Tier wurde erschossen – und beschäftigt die Justiz.

Gerade weil der Vorgang in der Gemeinde Vara so ungewöhnlich ist, weckte er großes öffentliches Interesse. Die gebissene Frau schilderte das Erlebnis im Fernsehen. Ziemlich unaufgeregt, aber wohl mit Folgen: Die Sorge, vom Biber gebissen zu werden, ist nun Realität in Schweden.

Dabei herrschte große Freude über die Erholung der Biber-Population. Die Nager waren fast ausgestorben. Durch die Heilkraft ihrer Duftdrüsen, aber auch durch die Rückkehr der Wölfe, für die Biber in zugefrorenen Gewässern eine leichte Beute sind.

Vermutlich hat der Fall noch ein gerichtliches Nachspiel: Das auffällige Tier wurde erlegt, noch bevor die Behörden die Ausnahmegenehmigung zur Schutzjagd erteilt hatten. Nun ermittelt der Staatsanwalt, weil die Reihenfolge von Genehmigung und Abschuss nicht eingehalten wurde.

Zugleich soll die Justiz prüfen, ob die Abschussgenehmigung überhaupt gerechtfertigt war. Seit Schwedens EU-Beitritt sind Biber auch dort strengstens geschützt. Ob die Unversehrtheit von Badegästen demgegenüber Vorrang hat, lautet die wirklich spannende Frage.