Die Welt forstet auf, Trump will abholzen
US-Präsident Trump will Alaskas Regenwald zur Abholzung freigeben.
Einer Meldung der „Washington Post“ zufolge, hat Präsident Trump Landwirtschaftsminister Sonny Perdue angewiesen, das seit fast 20 Jahren bestehende Einschlagverbot aufzuheben, das den „Tongass-Nationalforst“ in Alaska seitdem vor der Abholzung bewahrte. Dies sei von Teilnehmern eines Gespräches, unter ihnen auch der Gouverneur von Alaska Mike J. Dunleavy und welches an Bord der Air Force One stattgefunden haben soll, dem Blatt gegenüber bestätigt worden.
Diese Anordnung würde mehr als die Hälfte des weltweit größten intakten Regenwalds in der gemäßigten Zone betreffen und ihn für potenzielle Holzeinschlag-, Energie- und Bergbauprojekte öffnen. Die Unterschutzstellung des Tongass datiert auf die Amtszeit Präsident Clintons zurück und überstand seitdem mehrere langjährige Rechtsstreitigkeiten. Die Clinton-Regierung setzte 2001, nur wenige Tage bevor der Präsident sein Amt niederlegte, die so genannte „straßenlose Regel“ durch. Der Name resultiert aus dem Verbot, Straßen in das unbebaute Waldgebiet Alaskas zu bauen.
Bereits Präsident George W. Bush hatte versucht die Clinton-Regel durch einige wenige Holzeinschlagsgenehmigungen zu untergraben, was nach kurzer Zeit jedoch von einem Bundesrichter wieder unterbunden wurde. Nun startet Donald Trump einen neuen Versuch und begründet dies damit, dass nur Beschäftigungswachstum und eine gesunde Wirtschaft die Basis für die Finanzierung einer gesunden Umwelt schaffen könnten. Zitat Trump: „Eine starke Wirtschaft ist entscheidend für die Erhaltung einer gesunden Umwelt.“
Nach Angaben der Regionalentwicklungsorganisation „Southeast Conference“ entfallen auf die Holzindustrie lediglich ein Prozent der Arbeitsplätze in Alaska. In Relation dazu arbeiten rund acht Prozent aller Beschäftigten in Alaska im Bereich des Fangs und der Verarbeitung von Meeresfrüchten und 17 Prozent in der Tourismusbranche.
Zu vermuten sei, dass Trump mit dem Vorstoß einer Vorderung seiner republikanischen Parteikollegen Gouverneur Dunleavy und Senatorin Lisa Murkowski nachkommt, die schon lange fordern, dass die riesigen Waldgebiete Alaskas wieder für die kommerzielle Forstwirtschaft genutzt werden dürfen.
Senatorin Murkowski dazu: „Das Verbot hätte niemals auf unseren Staat angewendet werden dürfen. Dies beeinträchtigt unsere Fähigkeit, eine nachhaltige, ganzjährige Wirtschaft für die Südostregion zu entwickeln, in der weniger als ein Prozent des Landes in Privatbesitz ist“, sagte sie. „Die Holzindustrie ist stark zurückgegangen und es ist erstaunlich, dass sich die wenigen verbliebenen Sägemühlen im größten nationalen Wald unseres Landes ständig Sorgen machen müssen, dass ihnen das Holzangebot ausgeht.“
Darüber hinaus wird ein ehemaliger Mitarbeiter Trumps mit den Worten zitiert, die Forstpolitik sei „eine Obsession von ihm“.