Die Gefährdungslage durch den Borkenkäfer steigt

Die Gefährdungslage durch den Borkenkäfer steigt

Baden-Württemberg: Immer stärkere Probleme durch Borkenkäferbefall an Fichte und Weißtanne.

Borkenkäferlarven an einer Fichte
Borkenkäferlarven an einer Fichte

Der Buchdrucker sowie der Kleine und der Krummzähnige Tannenborkenkäfer verursachen große Schäden an den Fichten- und auch Weißtannenbeständen im baden-württembergischen Landkreis Rottweil, zwischen Schwarzwald und der Schwäbischen Alb.

Das trocken-heiße Jahr 2018, in dem kaum Niederschläge zu verzeichnen waren, begünstigte die massenhafte Vermehrung des Buchdruckers, dem gefährlichsten Borkenkäfer für die Baumart Fichte, durch für ihn ideale Entwicklungsmöglichkeiten.  

Auch in diesem Jahr steht den Käfern durch die Sturmereignisse des letzten Jahres und den Schneedruck in den höheren Lagen im Januar dieses Jahres viel Brutmaterial zur Verfügung.
Da sich zum Teil bis zu drei Käfergenerationen und zusätzliche Geschwisterbruten im vergangenen Jahr bilden konnten, ist die Ausgangspopulation im Jahr 2019 äußerst hoch.

Zwar verzögerte sich der Schwärmflug der Borkenkäfer in weiten Teilen des Landkreises durch den starken Niederschlag im Mai und die Entwicklung der bereits eingebohrten Käfer ging langsamer vorwärts – doch die aktuellen Fangzahlen in den Käferfallen, die im Kreisgebiet zum Borkenkäfermonitoring aufgehängt sind, zeigen, dass sich die Käferpopulation in den letzten zwei bis drei Wochen massiv erhöht hat.
Vereinzelt wurden durch die Revierförster bereits der Befall an stehenden Fichten, der gut durch Bohrmehlansammlungen am Stammfuß zu erkennen ist, gemeldet.

Darüber hinaus wird durch die aktuell sehr warmen Wetterbedingungen die Abwehrbereitschaft der Fichten weiter sinken und sich der Buchdrucker auch weiterhin optimal vermehren können.

Kennzeichen eines frischen Käferbefalles sind vor allem:

  • Braunes Bohrmehl auf der Rinde, unter Rindenschuppen, auf Spinnweben, am Stammfuß und auf der Bodenvegetation;
  • Harztröpfchen und Harzfluss am Stamm, vor allem am Kronenansatz;
  • Verblassend fahl-grün werdende bis vergilbende Nadeln.

Immer stärkere Probleme mit Borkenkäfern auch an der Weißtanne:

Auch die Weißtannen leiden unter den Witterungsbedingungen. Überall im Kreisgebiet Rottweil melden die Revierleiter teils massiven Befall durch den Kleinen und den Krummzähnigen Tannenborkenkäfer. Der Befall ist zuerst im Kronenbereich sichtbar und manifestiert sich in der Rotverfärbung der Nadeln. Da der Krummzähnige und der Kleine Tannenborkenkäfer durch Ausbildung von zwei Generationen zur Massenvermehrung neigen, ist es unabdingbar bei befallenen Tannen Maßnahmen analog denen bei der Fichte durchzuführen, rät das Forstamt Rottweil.

Erstellt mit Material des Forstamtes Rottweil.