Der „Katzen-Fuchs“ von Korsika

Der „Katzen-Fuchs“ von Korsika

Ist das seltene Tier eine neue Spezies?

Katzen-Fuchs
Katzen-Fuchs

Das nationale Büro für Jagd und Wildleben (ONCFS) hat in den Wäldern der französischen Insel Korsika eine bislang unbekannte, katzenähnliche Spezies namens „Katzenfuchs“ (franz. Chat-renard) entdeckt, die bisher wissenschaftlich nicht identifiziert war.

Experten streiten allerdings darüber, das Tier als neue Spezies zu bezeichnen: Bisher war nicht eindeutig nachzuweisen, ob es sich in diesem Fall um eine Subspezies oder einen Biotyp handelt, also einen nahen Verwandten der Wildkatze (Felis silvestris).

Der Katzenfuchs sieht einer gewöhnlichen Hauskatze ähnlich, ist jedoch mit einer Länge von rund 90 Zentimetern von Kopf bis Schwanz größer. Das Raubtier hat deutlich ausgeprägtere Eckzähne und einen längeren Schwanz. Andere Merkmale sind gestreifte Vorderläufe, dunkle Hinterläufe und ein rostroter Bauch. Sein Lebensraum ist dicht bewaldet, um ihn vor seinem natürlichen Feind, dem Steinadler, zu schützen.

Die Existenz des Tieres wurde schon länger vermutet, bis es im Jahr 2008 erstmals gefangen werden konnte. Seit 2016 wurden zwölf weitere Exemplare gefangen, untersucht und wieder in die Wildbahn entlassen.

Ein wichtiges Erkennungsmerkmal für unterschiedliche Arten ist, ob sie sich miteinander paaren können, beziehungsweise der Nachwuchs fruchtbar ist. Die DNA des Katzenfuchses ist der Afrikanischen Wildkatze genetisch näher als der Europäischen. Wahrscheinlich kam der Katzenfuchs vor 6.500 Jahren nach Korsika und stammt aus dem Nahen Osten. Das ONCFS hofft, das Tier in zwei bis vier Jahren unter Naturschutz stellen zu können.