Der BUND will das Umweltbewusstsein der Stadtmenschen schärfen

Der BUND will das Umweltbewusstsein der Stadtmenschen schärfen

Aufschlussreiche Zahlen zum urbanen Umweltbewusstsein: Von 2.056 bayerischen Kommunen haben gerade einmal 94 eine Baumschutzverordnung. Der Bund Naturschutz nennt das „ernüchternd“.

Stadtbäume und innerstädtische Grünflächen gewinnen mit zunehmender Klimaerwärmung immer mehr an Bedeutung, wie hier in der Freien und Hansestadt Hamburg (Foto: moerschy)
Stadtbäume und innerstädtische Grünflächen gewinnen mit zunehmender Klimaerwärmung immer mehr an Bedeutung, wie hier in der Freien und Hansestadt Hamburg (Foto: moerschy)

Gerade in Hitzeperioden wie der aktuellen, klagt der BUND, könnten Städte die Bäume als „natürliche Klimaanlage“ gut brauchen. Nicht nur wegen der Menschen, sondern auch wegen der Tierwelt. Immerhin haben die Städter eben erst beim bayerischen Volksbegehren „Rettet die Tierwelt“ besonders fleißig unterschrieben.

Gegen kurz gemähte Rasenflächen und modisch-pflegeleichte Steingärten gibt es bereits Kampagnen, die auch für öffentliche Grünanlagen erste Wirkung zeigen. Bei den Bäumen ist nach Meinung der Naturschützer ebenfalls Aufklärung geboten: „Ein ausgewachsener Laubbaum verdunstet an einem heißen Sommertag bis zu 400 Liter Wasser und kühlt somit seine Umgebung ab. Ein Laubbaum mit 15 Metern Kronendurchmesser kühlt zusätzlich eine Fläche von 160 m² mit seinem Schatten.“

Richard Mergner, BUND-Landesvorsitzender in Bayern, fordert deshalb besseren Baumschutz: „In Zeiten der Klimakrise mit steigender Hitzebelastung in den Stadtzentren sind Stadtbäume und innerstädtische Grünflächen als natürliche Klimaanlagen überlebensnotwenig für die Bevölkerung. Dennoch haben wir jedes Jahr dramatische Verlustzahlen bei Bäumen in Bayerns Städten. Wir brauchen aber mehr statt weniger Bäume und fordern das auch von unseren Kommunen.“

Der Verband versucht bereits seit geraumer Zeit gegenzusteuern: Das Programm „Neue Chancen für alte Bäume“ soll vor allem in Stadtgebieten mit dichter Bebauung besseren Baumschutz fördern. Zum Beispiel mit einem Bürgertelefon (0800 / 78 23 822), auch zur Rechtslage, wenn Baumfällaktionen anstehen: „Ein alter, klimabedeutsamer und stadtbildprägender Baum ist keine Privatangelegenheit!“