Dänemark stellt ASP-Schutzzaun fertig

Dänemark stellt ASP-Schutzzaun fertig

Der fast 70 Kilometer lange „Wildschweinzaun“ entlang der deutsch-dänischen Grenze ist fertig – und wurde billiger als erwartet.

Der rund 70 Kilometer lange „Wildschweinzaun“ entlang der deutsch-dänischen Grenze soll das Überwechseln von Schwarzwild aus Deutschland verhindern.
Der rund 70 Kilometer lange „Wildschweinzaun“ entlang der deutsch-dänischen Grenze soll das Überwechseln von Schwarzwild aus Deutschland verhindern.

Nach einer Bauzeit von rund 10 Monaten wurde am Montag (02.12.2019) das letzte Element des fast 70 Kilometer langen „Wildschweinzauns“ entlang der deutsch-dänischen Grenze gesetzt. Die dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde, die für den Bau verantwortlich war, sieht in dem eineinhalb Meter hohen Stahlzaun „ein wichtiges Mittel gegen die Afrikanische Schweinepest in Dänemark“.

Die Wirksamkeit dieser Schutzmaßnahme wurde seit dem Baubeginn Ende Januar 2019 von Experten stark angezweifelt und kontrovers diskutiert. Kritiker sehen in dem Bauwerk nur einen gewissen Symbolcharakter, da er mit seiner Höhe von 1,5 m für ein ausgewachsenes Wildschwein wohl keine allzu große Hürde darstellt. Darüber hinaus wurden dort, wo es Schengen-Grenzübergänge und größere sich kreuzende Bäche gibt, 20 dauerhafte Öffnungen eingerichtet. Hier soll nach Aussage der dänischen Naturschutzamtes auf andere Art versucht werden die Wildschweine an der Überquerung der Grenze zu hindern, beispielsweise durch den Einsatz von Geruchsstoffen zur Wildvergrämung. Auch sollen Wildkameras eingerichtet werden, um zu überwachen, welche Tiere den Zaun passieren.

„Wir erwarten nicht, dass der Zaun alle Wildschweine von Dänemark fernhält. Dies stellt jedoch ein erhebliches Hindernis dar, das zusammen mit den Bemühungen, Wildschweine abzuschießen, verhindern wird, dass sich ein Bestand an Wildschweinen in Dänemark ansiedelt“, sagt Bent Rasmussen von der dänischen Forstbehörde, der für den Bau des Zauns verantwortlich war. Die dänische Naturschutzbehörde schätzt, dass es in Südjütland weniger als 40 Wildschweine gibt. Vor weniger als zwei Jahren wurde der Bestand noch auf 50 bis 100 Tiere geschätzt.

Erfreulich für den dänischen Steuerzahler ist der Umstand, dass der Zaunbau günstiger geworden ist als erwartet: Statt der bereitgestellten gut 10 Millionen Euro, mussten nur gut 6 Millionen Euro ausgegeben werden. 

Hintergrund:

Die Schweineproduktion ist für Dänemark ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Das Exportvolumen der dänischen Schweineindustrie lag 2018 bei rund 3,7 Milliarden Euro (Anm. d. Red.: Die Hälfte der Kosten für den Bau des „Wildschweinzauns“ steuert der Verband der dänischen Schweinezüchter bei).

Fakten: Der „Wildschweinzaun“ in Zahlen

• Der Wildschweinzaun ist ca. 70 km lang und verläuft entlang der dänisch-deutschen Grenze von Küste zu Küste.

• Der Wildschweinzaun besteht aus einem starken Stahlmattenzaun, der eineinhalb Meter hoch und einen halben Meter tief ist.

• Der Zaun besteht aus ungefähr 27.200 Pfosten.

• Es gibt 20 permanente Öffnungen im Zaun, an Schengen-Grenzübergängen und großen Wasserläufen.

• An anderen Grenzübergängen wurden Tore oder Fährrutschen eingefügt. Für jeden Kilometer ist mindestens eine Tür eingestellt. Zwischen den Türen befinden sich Stufen im Zaun, über die Fußgänger gehen können.

• 680 kleine Löcher: Damit kleinere Tiere den Zaun passieren können, befindet sich alle 100 Meter eine Öffnung von 20 x 20 cm im Zaun.

Erstellt mit Material des Dänischen Amtes für Naturverwaltung