Bundesweite Rekordstrecke bei Wildschweinen

Bundesweite Rekordstrecke bei Wildschweinen

Im Jagdjahr 2017/18 erzielten die deutschen Jäger die höchsten Abschusszahlen von Schwarzwild seit Beginn der Aufzeichnungen. Mit diesem Rekordergebnis leisten die Waidmänner einen herausragenden Beitrag zur Tierseuchenprävention und zur Wildschadensverhütung.

Bache frisst Eichenblätter
Bache frisst Eichenblätter

Es dauert immer eine Weile, bis die Zahlen der Bundesländer endgültig vorliegen, aber jetzt herrscht Gewissheit: Das Jagdjahr 2017/18 (1. April bis 31. März) geht als vorläufiges Rekordjahr in die jagdlichen Geschichtsbücher ein. Der Deutsche Jagdverband (DJV) meldet, dass in diesem Zeitraum bundesweit über 820.000 Wildschweine erlegt wurden – eine Steigerung von knapp 40 Prozent zum Vorjahreswert! Der DJV-Vizepräsident und Veterinär Dr. Wolfgang Bethe äußerte sich zufrieden: „Die Jäger haben ihre Hausaufgaben mit Blick auf die drohende Afrikanische Schweinepest gemacht und politische Forderungen eindrucksvoll umgesetzt.“

Die tödliche Tierseuche bedroht sowohl die heimischen Wild-, als auch Hausschweinbestände (wir berichteten hier und hier). Durch die deutliche Absenkung der Wildschweinpopulation soll die Verbreitung des Virus im Seuchenfall gebremst werden. Gleichzeitig warnt der DJV angesichts der Rekordstrecke vor Entspannung: Das Virus werde vor allem durch den Menschen innerhalb kürzester Zeit über hunderte Kilometer verbreitet. Das zeigt auch der jüngste ASP-Ausbruch in Belgien. Da der Erreger sehr überlebensfähig ist, genüge schon ein „achtlos entsorgtes Stück Salami“, um die Krankheit zu verbreiten. Auch deswegen appelliert der Verband zu mehr „Biosicherheit an Bahnhöfen, Parkplätzen und Grenzübergängen.“

Die Seuchenprävention basiert also auf vielen Faktoren. Trotzdem betont der DJV den wichtigen Stellenwert der Jagd in Deutschland und verweist auf Forschungsergebnisse der Tierärztlichen Hochschule Hannover. So benötige ein Jäger durchschnittlich knapp 20 Stunden, um ein Wildschwein zu erbeuten. Hochgerechnet auf die Rekordstrecke wurden also „mindestens 16,4 Millionen Stunden ehrenamtlichen Einsatzes“ durch Jäger geleistet. Legt man für den Aufwand der Waidmänner den Mindestlohn zu Grunde, entspräche dieses Engagement Kosten von „knapp 145 Millionen Euro.“