Bundesministerin Klöckner zum Sonderbericht des Weltklimarats

Pressemeldung des BMEL vom 08. August 2019, Berlin

Bundesministerin Klöckner zum Sonderbericht des Weltklimarats

Land- und Forstwirtschaft als wichtige „Lösungsbringer“ beim Klimawandel identifiziert.

Die Folgen des Klimawandels manifestieren sich mehr und mehr.
Die Folgen des Klimawandels manifestieren sich mehr und mehr.

Zum Sonderbericht des Weltklimarats (IPCC) erklärt die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner:

„Die Ergebnisse des IPCC-Berichts bestärken uns in unserem Weg, Landwirtschaft, Landnutzung und die Forstwirtschaft noch nachhaltiger zu gestalten. Denn ein behutsamer Umgang mit den Ressourcen geht uns alle an. Gerade weil die Land- und Forstwirtschaft nicht nur Beteiligte, sondern vom Klimawandel besonders betroffen sind, haben wir keine Zeit zu verlieren. Deshalb setzen wir uns bei der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) für die nächste Förderperiode klar für Mindestumweltstandards ein, an die sich alle Mitgliedsstaaten bei der Bewirtschaftung halten müssen. Wer mehr für den Umwelt- und Klimaschutz leistet, muss dafür auch entlohnt werden. Das Umsteuern fängt nicht erst heute an. Da wir alle gefragt sind, Natur und das Klima nachhaltig zu schützen und zu nutzen, muss jede Branche ihren Beitrag leisten. Bereits Anfang Mai habe ich im Klimakabinett zehn konkrete Klimaschutzmaßnahmen für den Ackerbau, die Tierhaltung und die Waldwirtschaft vorgelegt und entsprechende Anmeldungen für finanzielle Ausstattungen über den Klimafonds der Bundesregierung vorgenommen.

Noch in diesem Jahr werde ich eine nationale Ackerbaustrategie vorstellen, mit der wir den Beitrag des Ackerbaus zum Klimaschutz weiter ausbauen werden.

Auf europäischer Ebenen diskutiere ich mit meinen Amtskollegen derzeit, wie wir die gemeinsame Agrarpolitik grüner und nachhaltiger machen – auch vor dem Hintergrund des aktuellen Berichts brauchen wir ein höheres Umweltambitionsniveau. In Brüssel haben wir als Bundesregierung deutlich gemacht, dass das nur gelingen wird, wenn es einheitliche Leitplanken gibt. Zentrale Vorhaben für mehr Umwelt-, Natur- und Klimaschutz müssen mit der Reform der GAP überall in der EU gleich wirksam umgesetzt werden. Wir brauchen Mindeststandards, die verpflichtend gelten, gleichzeitig müssen höhere Umweltleistungen für die Landwirte effizient und einfach umsetzbar sein.

Zur Wahrheit gehört ebenso, dass wir auf eine produktive Landwirtschaft angewiesen sind, deren Ernten Milliarden ernähren müssen: Weltweit hungern mehr als 800 Millionen Menschen, weitere zwei Milliarden sind mangelernährt. Ressourcen- und Klimaschutz auf der einen müssen wir mit Ertrags- und Erntesicherung auf der anderen Seite zusammenbringen. Dabei kann uns weltweit das Potential der Digitalisierung, der Präzisierung und Früherkennung helfen. 

Land- und Forstwirtschaft sind vor allem aber Lösungsbringer beim Klimawandel, diese große Relevanz hebt der Bericht ausdrücklich hervor. Denn Böden und Wälder sind effektive Treibhausgassenken, weltweit binden sie knapp ein Drittel der Kohlendioxid-Emissionen. Hierzulande führt die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder zu einer Verringerung der Emission um 14 Prozent. Und auch den Boden als Kohlenstoffspeicher müssen wir schützen und sein Speicherpotential ausbauen. Diese Punkte sind zentrale Bausteine unserer Klimaschutzmaßnahmen. Zudem geht es nun um ein schnelles, groß angelegtes und nachhaltiges Aufforstungsprogramm für unsere heimischen Wälder.“