Blaser Group bringt Unruhe in die Branche

Blaser Group bringt Unruhe in die Branche

Mit ihrem Rückzug von der IWA lässt die Blaser Group aufhorchen und geht zukünftig ihren eigenen Weg – Mit Vorstellung von Produktneuheiten

SAUER 404 SYNCHRO XTC mit einem Schaft in „Carbon-Camouflage“ (Foto: mlz)
SAUER 404 SYNCHRO XTC mit einem Schaft in „Carbon-Camouflage“ (Foto: mlz)

Am Vorabend der Jagd&Hund präsentierten die Unternehmen der Blaser Group ihre Neuheiten in Dortmund im Rahmen einer sog. „Sneak Preview“. An sich nichts Besonderes – doch was Michael Lüke in seiner Begrüßungsansprache zu sagen hatte, dürfte wie ein Paukenschlag durch die Jagdwaffenbranche gehallt haben – Die Blaser Group zieht sich ab dem kommenden Jahr 2021 von der IWA zurück und konzentriert sich von nun an noch intensiver auf die Händlerbetreuung.

Die „IWA OutdoorClassics“, die sich selbst als „die führende internationale Fachmesse für Jagd und Schießsport, Outdoor Equipment sowie Ausrüstung für den Einsatz in der zivilen und behördlichen Sicherheit“ bezeichnet, gilt als DIE Messe für alle, die in den Bereichen Waffen, Optik, Sicherheit etc. ihre Brötchen verdienen. Michael Lüke sieht das nicht mehr so, bezeichnet die IWA als „überholt“ und stellt im selben Atemzug die für das Unternehmen zukünftig noch wichtiger werdende Messe Jagd&Hund als größte Jagdmesse Europas – und eben als Endverbrauchermesse – in den Fokus.

Dazu soll die Betreuung der Händler durch mehr Events und noch näheren Kontakt verbessert werden.

Nur beim Personal gilt für Lüke anscheinend der Grundsatz „weniger ist mehr“ und so wurde auch die Möglichkeit genutzt, mit sich hartnäckig haltenden Gerüchten aufzuräumen. Der Stellenabbau, der 50 Mitarbeiter betraf, wurde damit erklärt, dass das Unternehmen trotz der Personalreduktion so effizient ist und Jahr für Jahr die Umsätze zu steigern vermag, dass die entlassenen Mitarbeiter einfach nicht mehr benötigt wurden, um die Unternehmensziele zu erreichen.

Darüber hinaus stellte Michael Lüke deutlich heraus, dass die Zielfernrohre und Ferngläser, die unter der Marke „Blaser Optik“ firmieren, zwar ebenfalls nach höchsten Qualitätsstandards im hessischen Wetzlar gefertigt werden, wie die Produkte der Firma Minox, die auch der Blaser Group angehört, aber mit diesen trotzdem nicht identisch seien. Blaser Optik und Minox seien „zwei unterschiedliche Paar Schuhe“, betonte Lüke.

Michael Lüke bei der Begrüßungsansprache im Rahmen der Sneak Preview in Dortmund (Foto: mlz)
Michael Lüke bei der Begrüßungsansprache im Rahmen der Sneak Preview in Dortmund (Foto: mlz)
Sauer S 101 Highland XTC mit handgelegtem Echtcarbon-Schaft (Foto: mlz)
Sauer S 101 Highland XTC mit handgelegtem Echtcarbon-Schaft (Foto: mlz)

Aber natürlich gab es auch Produktneuheiten von Blaser, Sauer und Co. zu entdecken

Mit der brandneuen S 101 Highland XTC stellt J. P. Sauer & Sohn als Deutschlands ältester und traditionsreichster Waffenhersteller nicht nur einen hauseigenen Gewichtsrekord auf, sondern präsentiert darüber hinaus eine neue High-Tech-Oberfläche auf Lauf und Hülse. Herausgekommen ist eine perfekt ausbalancierte Allround-Büchse mit handgelegtem Echtcarbon-Schaft, kanneliertem Lauf mit Mündungsgewinde, kannelierter Kammer und allen Top-Features der Baureihe 101.

Als besonderes Schmankerl präsentierten die Waffenschmiede aus Isny noch eine SAUER 404 SYNCHRO XTC mit einem Schaft in „Carbon-Camouflage“ (siehe Bild oben), welche sich in ihrer optischen Wirkung und Schönheit noch einmal deutlich vom schlichten Grau des normalen Carbon-Schaftes absetzt.

Blaser stellte ihre bewährte Kipplaufbüchse K95 als Version „Ultimate“ und „Ultimate Leather“, mit einer ergonomisch optimierter Synthetic-Lochschäftung vor. Mit dem jetzt zur Verfügung stehenden verstellbaren Schaftrücken, einer verstellbaren Schaftkappe sowie einem Rückstoßdämpfungssystem kann die Waffe individuell auf den Schützen angepasst und somit noch komfortabler geschossen werden. In der Version K95 Ultimate Leather finden sich darüber hinaus noch imprägnierte Ledereinlagen an Vorderschaft, Pistolengriff und Schaftrücken.

Kipplaufbüchse K95 als Version „Ultimate“ und „Ultimate Leather“ (Foto: mlz)
Kipplaufbüchse K95 als Version „Ultimate“ und „Ultimate Leather“ (Foto: mlz)
Screenshot: www.blaser.de
Screenshot: www.blaser.de
Blasers Geradezugrepetierbüchse R8 wurde um die Produktlinie „R8 Sucess“ und „R8 Sucess Silence“ erweitert (Foto: mlz)
Blasers Geradezugrepetierbüchse R8 wurde um die Produktlinie „R8 Sucess“ und „R8 Sucess Silence“ erweitert (Foto: mlz)

Blasers Geradezugrepetierbüchse R8 wurde um die Produktlinie „R8 Sucess“ und „R8 Sucess Silence“ erweitert. Jetzt kommen auch die Liebhaber edler Schafthölzer in den Genuss von Blasers hervorragendem ergonomischen Lochschaft. Ein Ebenholz-Vorderschaftabschluss, eine Edelstahlspange im Hinterschaft, eine Gummischaftkappe und ein Systemkasten in mattschwarzem Finish mit goldfarbenem R8 Schriftzug machen diese R8-Varianten in Verbindung mit Schaftholzklasse 4 und 7 zu einem echten Hingucker.

Screenshot: www.blaser.de
Screenshot: www.blaser.de

Eine weitere Neuerung stellt die Möglichkeit dar, Blaser-Gewehre anstatt mit den gewohnt meisterhaft handgearbeiteten Gravuren, nun auch mit Laser-Gravuren verzieren zu lassen.

Keilerhaupt als Lasergravur (Foto: mlz)
Keilerhaupt als Lasergravur (Foto: mlz)
Arabesken als Lasergravur (Foto: mlz)
Arabesken als Lasergravur (Foto: mlz)

Neben den deutlich reduzierten Kosten lassen sich mit dieser Alternative auch individuelle Wünsche realisieren, die vorher nicht möglich waren. Wie wäre es beispielsweise mit einem Porträt ihres vierbeinigen Jagdhelfers auf Ihrer Waffe? Nahezu jedes Motiv kann mittels Laser-Gravur nun den Weg auf System oder Pistolengriff der Waffe finden.