Bauernbund will Biber braten

Bauernbund will Biber braten

Brandenburgische Landwirte verlangen von der Politik wirkungsvollere Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Nager.

Biber
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Der Bauernbund Brandenburg hat von der Landesregierung erneut Maßnahmen gegen die Biberplage gefordert. Die Landwirte wünschen sich nicht nur, dass die Pelze der Tiere vermarktet werden, auch das Biberfleisch wollen sie den Brandenburgern schmackhaft machen.

Zwar habe der Biber in diesem Jahr bis auf mehrere zehntausend tote Bäume weniger Schäden angerichtet, räumte Bauernbund-Vorstand Lutz Wercham in einer Pressemitteilung ein. Das habe allerdings nur daran gelegen, dass während des Jahres 2018 Überschwemmungen aus Mangel an Regen fast unmöglich gewesen seien. Die Vermehrung des Nagers gehe unvermindert weiter, warnte der Ackerbauer aus Wilhelmsaue im Oderbruch. In den kommenden Jahren sei mit einer zunehmenden Versumpfung des Landes zu rechnen.

Dringend notwendig ist aus Sicht des Bauernbundes daher, dass die Biberverordnung endlich praxisnah ausgestaltet wird. „Wo Entnahmen durch die Naturschutzbehörden genehmigt wurden, muss der Abschuss künftig ganzjährig und flächendeckend möglich sein“, verlangte Wercham. Außerdem seien zusätzliche Anreize für die Jäger erforderlich, etwa eine Abschussprämie oder die Erlaubnis der Vermarktung: „Der Landwirtschaftsminister sollte Biberpelz und Biberbraten als regionale Spezialitäten auf der nächsten Grünen Woche vorstellen.“

An der Biberplage zeige sich das Versagen der brandenburgischen Naturschutzpolitik, erklärte Wercham: „Wenn eine Art nicht mehr vom Aussterben bedroht ist, muss sie zügig reguliert werden – mit jedem Jahr der Untätigkeit steigt der Aufwand dafür weiter an, und wir Landwirte haben es auszubaden.“

Werbung für den Verzehr von Biberfleisch wurde in der Vergangenheit bereits verschiedentlich betrieben. So brachte ein baden-württembergischer CDU-Politiker im vergangenen Jahr eine „Biber-Bratfibel“ in Umlauf und erntete dafür Reaktionen von Kichern bis Kopfschütteln (wir berichteten). Auch aus Bayern meldeten sich Biberfleisch-Liebhaber zu Wort und beteuerten, die Nager seien einfach nur „lecker“ (wir berichteten).