Australien will verwilderte Hauskatzen ausrotten

Australien will verwilderte Hauskatzen ausrotten

Zum Schutz der heimischen Tierwelt bläst die Australische Regierung zur Jagd auf deren Hauptwidersacher – verwilderte Hauskatzen.

Katze mit Singvogelbeute
Katze mit Singvogelbeute

Die Regierung Australiens hat verwilderte Hauskatzen als die Hauptursache für die Bedrohung der Artenvielfalt ihrer heimischen Tierwelt ausgemacht. Um der „Katzen-Plage“ beizukommen, soll die konventionelle Jagd auf die Samtpfoten mit Büchse und Flinte forciert werden. Zusätzlich sollen aber auch großflächig spezielle Giftköder zum Einsatz kommen, die nach Möglichkeit die heimischen Tiere nicht gefährden. So kommen dabei beispielsweise spezielle Gifte zur Anwendung, gegen die die heimischen Tiere eine Resistenz entwickelt haben und somit immun sind – anders als die „invasive“ Hauskatze.

Gregory Andrews, Nationaler Beauftragter für bedrohte Artren führt zur Begründung dieser Maßnahme aus:

„In den letzten 200 Jahren haben wir 29 einzigartige Säugetierarten verloren. Dies sind 35 Prozent der ausgestorbenen Säugetierarten in der heutigen Zeit. Damit haben wir die höchste Aussterberate weltweit. Die meisten dieser Tiere fielen dem Prädationsdruck verwilderter Hauskatzen zum Opfer, die eine invasive Art in Australien darstellen. Katzen waren hauptverantwortlich für das Aussterben von 27 der 29 Arten.

Der ‚Kleine Bilby‘, der ‚Wüsten-Langnasenbeutler‘, das ‚Halbmond-Nagelschwanz-Wallaby‘ und die ‚Riesenohr-Springmaus‘ sind nur einige Arten, die der Welt für immer durch die verwilderten Katzen verloren gegangen sind. Alles Arten, die eine wichtige Rolle für die indigene Kultur Australiens und für die Ökologie des Landes spielten. Wir wollen nicht noch mehr solcher Tierarten verlieren! Heute bedrohen die Katzen 124 geschützte Arten, mehr als ein Drittel aller bedrohten Säugetiere, Reptilien, Vögel und Frösche.

Australien hat aufgrund dessen die Reißleine beim Verlust einheimischer Arten gezogen. Die Bevölkerung und die Naturschutzverbände unterstützen die Behörden bei ihren Vorhaben. Wir können den Schaden, den verwilderte Katzen anrichten, nicht länger dulden, da unsere einheimischen Tiere nicht für eine friedliche Koexistenz mit den Katzen gewappnet sind. Sie brauchen also unsere Hilfe. Wollen wir unseren Tieren eine Überlebenschance schaffen, so müssen wir ihren größten Widersacher bekämpfen: die verwilderte Katze.

Eine konservative Schätzung geht von 20 Millionen verwilderten Katzen aus, die wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge pro Nacht durchschnittlich fünf Tiere fressen, was hochgerechnet einer Zahl von 20 Milliarden getöteten Tieren durch Katzen jedes Jahr entspricht – angefangen bei Insekten und Eidechsen, bis hin zu kleinen Säugetieren und Vögeln.

Die wissenschaftlichen Befunde sind dabei eindeutig: Kontrolliert man den Bestand der Katzen, so vermindert man das Leid der heimischen Tierwelt und verhindert deren Rückgang. Die humane Reduktion verwilderter Katzen hat für den Erhalt der australischen Fauna die höchste Priorität, speziell für die Säugetiere.

Um es deutlich herauszustellen: Die ‚Threatend Species Strategy‘ wendet sich nur gegen verwilderte Katzen und nicht gegen Haustiere! Hauskatzenbesitzer können durch Sterilisation, Chippen und Haushaltung bei der Verringerung des Problems mithelfen.“