Als Raubtier-Futter bleibt der Elch geduldet

Als Raubtier-Futter bleibt der Elch geduldet

Schwedischer Naturschutz-Funktionär will den Elchbestand halbieren

Elchbulle an einem Gewässer (Foto: M W)
Elchbulle an einem Gewässer (Foto: M W)

Der Blick nach Skandinavien ist für Jäger immer wieder nützlich. Zumal Jagdgegner und Hardcore-Tierrechtler keine Grenzen kennen. Jüngstes Beispiel: Die Kampagnen gegen das Schalenwild – bis hin zum Elch-Abschuss per Hubschrauber (wir berichteten).

Die jüngste Wortmeldung kommt von Björn Abelsson, einem führenden Funktionär der mächtigen Naturschutzvereinigung. Der studierte Verkehrsplaner behauptet in einem Debatten-Beitrag im Jäger-Magazin „Svensk Jakt“: „Ein halbierter Elch-Stamm wäre ein passendes Niveau“.

Abelsson schaltet sich damit in die hitzige Debatte ein, die der (Staats)forstkonzern „Sveaskog“ mit dem Plan entfacht hat, Hubschrauber zur Elch-Reduktion einzusetzen. Der Naturschützer hätte nichts dagegen und rechnet vor, dass jeder erlegte Elch die Forstwirtschaft mindestens 10.000 Euro Wildschaden koste: „Das ist teures Fleisch und ein teures Hobby“.

Spannend ist, dass der Naturschützer wenigstens ein auch in Deutschland bekanntes Argument zur Daseinsberechtigung des Schalenwilds vertritt: „Elche sind wichtig für die biologische Vielfalt, weil sie ein Beutetier für Wolf und Bär sind, aber sie schaden der biologischen Vielfalt, wenn der Fraßdruck zu hart wird“.

Den Denkansatz, dass Reh und Hirsch allenfalls als Raubtiernahrung willkommen sind, kennen wir mittlerweile auch aus der heimischen Debatte. Ebenso den Umstand, dass ein Teil der Naturschutz-Szene dabei geflissentlich die Folgen eines stark ertragsorientierten Waldbaus leugnet. Vom Verlust offener Landschaft bis zum Verschwinden der Weidewirtschaft und ihrer Artenvielfalt unter dem Druck einer rasant wachsenden Wolfspopulation.

Der Lichtblick: Zwei schwedische Provinzverwaltungen haben die Elch-Hatz mit Hubschrauber, Motorschlitten und Drohnen bereits abgelehnt: Nicht nur wegen Tierschutz-Bedenken, sondern auch mit dem Argument, dass langfristig nur verbesserte Waldbau-Methoden die Konflikte entschärfen.