Abschuss-Gegner verlieren erste Runde

Abschuss-Gegner verlieren erste Runde

Die erste Runde im Streit um den Problemwolf-Abschuss in Niedersachsen geht an den Umweltminister: Das Verwaltungsgericht Oldenburg hat den „Freundeskreis freilebender Wölfe“ mit seinem Eilantrag abblitzen lassen.

Justitia
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Nach heftigen Beschimpfungen und massiven Drohungen hatte Umweltminister Olaf Lies (SPD) die Abschussgenehmigung bis zur Gerichtsentscheidung über den Eilantrag gegen die Wolfsentnahme ruhen lassen. Auch um Rechtssicherheit für die vom Land beauftragten Schützen zu garantieren.

Ob nun geschossen wird, blieb gestern unklar. Gegen die Entscheidung der Oldenburger Verwaltungsrichter ist eine Beschwerde möglich. Klar ist jedoch, dass der Pro-Wolf-Verein einen wichtigen Dämpfer verdauen muss: Die dort herrschende Rechtsmeinung, dass solche Organisationen schon vor der Behörden-Entscheidung über eine Entnahme gehört werden müssten, teilte das Gericht nicht.

Verworfen wurde zudem die Einrede der Wolfsfreunde, dass einem Abschuss zwingend Vergrämungsmaßnahmen oder eine Betäubung mit anschließenden Umsiedlungsversuchen voran gehen müssten. Außerdem dürfen Behörden bei ihrer Entscheidung auch das Risiko künftiger Schäden durch ein Einzeltier berücksichtigen.

Während Abschussgegner im Internet bereits Stör-Trupps sammeln, um den „verurteilten“ Wolf GW717m vor den Vollstreckern zu schützen, bleibt Minister Lies offensichtlich auf dem Kurs strenger Geheimhaltung. Einen Wolfsberater hat er unter dem Druck der Pro-Wolf-Community bereits verloren: Der Mann bat um Entbindung von seinem Amt – so belastend empfand er das Mobbing aus Tierliebe.