500 Wölfe sind genug

500 Wölfe sind genug

Umweltpolitiker von CDU und CSU fordern eine strikte Obergrenze für Wölfe.

Wölfe reißen Stück Damwild
Wölfe reißen Stück Damwild

In Anbetracht der ständig wachsenden Wolfspopulation in Deutschland und den Problemen, die daraus erwachsen, fordern die Umweltpolitischen Sprecher von CDU und CSU des Bundes und der Länder nun eine Obergrenze von 500 Exemplaren für das Großraubtier, wie die „dpa“ berichtet. Dies sei auf einer Tagung in Stuttgart in einem Positionspapier dargelegt worden.

Bezogen wird sich dabei auf die Regelungen des Nachbarn Frankreich, denn: Frankreich hat es mit seinem „Projet de plan d’action national sur le loup et les activités d’élevage pour la période 2018-2023“, einem Nationalen Aktionsplan (NAP) für die Wolfsbewirtschaftung bereits vorgemacht.

Auf der Grundlage objektiver wissenschaftlicher und technischer Daten verwendet der NAP, der auf sechs Jahre festgesetzt ist (von 2018 bis 2023) den Grundsatz des adaptiven Managements und berücksichtigt dabei den Prädationsdruck des Wolfes in Relation zu den Auswirkungen, die dieser auf die Nutztiere hat. Resultierend aus einer wissenschaftlichen Studie des Nationalen Naturkundemuseums und des Nationalen Jagd- und Wildtieramts, sieht der Plan eine Obergrenze von 500 Wölfen vor, die nach Schätzungen eine lebensfähige Wolfspopulation in Frankreich gewährleiste. Diese Obergrenze könne gemäß der jährlichen Stellungnahme eines neu installierten, ständigen wissenschaftlichen Beirats des NAP rechtzeitig angepasst werden.

Auf diese Weise will Frankreich den Nutztierhaltern die Möglichkeit einräumen, ihre Herden effektiv zu verteidigen und Wölfe sowohl zum Herdenschutz, als auch in urbanen Räumen zu entnehmen. Ziel dieser Schutzmaßnahmen ist es, Wolfsangriffe auf Tierfarmen und auf Weidetiere so weit wie möglich einzuschränken.

Exkurs:

Das Streben nach einer fixen Obergrenze für die Wolfspopulation in der Bundesrepublik stellt bloß eine Konkretisierung von Forderungen dar, die im letzten Quartal des vergangenen Jahres aufgestellt wurden.

Bereits am 27. November 2018 beschloss die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag das Positionspapier „Wölfe in Deutschland – Sorgen ernst nehmen, Sicherheit schaffen, Bestände regulieren“. Im Monitoringjahr 2017/18 wurden seitens des Bundesamts für Naturschutz und der „Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf“ 73 Rudel, 30 Paare und drei Einzeltiere bestätigt.

Diese Konzentration führe in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft zu vielfältigen Problemen, wovor die Politik die Augen nicht verschließen dürfe. Erforderlich sei eine wissenschaftliche, datenbasierte, ideologiefreie und pragmatische Herangehensweise. Schutz und Sicherheit der Menschen seien dabei oberstes Gebot.

Den Sorgen und Ängsten der Menschen insbesondere in ländlichen Regionen müsse dabei Rechnung getragen werden, da diese zum Teil unmittelbar mit den Wölfen konfrontiert seien. Besonderes Augenmerk, da besonders betroffen, wird dabei auf Weidetierhaltung mit Schafen, Ziegen, Rindern, Pferden und Gatterwild sowie die Jagd gelegt. „Tierschutz ist nicht teilbar. Auch Herdentiere verdienen Schutz.“, ist weiterhin darin zu lesen.

Um dem Sicherheitsbedürfnis der Menschen insbesondere in den ländlichen Gebieten zu entsprechen, Weidetierhaltung auch in Zukunft zu ermöglichen und die Akzeptanz der Rückkehr des Wolfes in der Gesellschaft zu sichern, werden folgende Kernforderungen erhoben:

  • Forderung einer realistischen Bewertung der Wolfsbestände in Deutschland und Europa;
  • Forderung von natur- und artenschutzrechtlichen Veränderungen;
  • Erstellung eines effektiven nationalen Wolfsmanagementplans;
  • Unterscheidung zwischen Wolfsschutzgebieten und Wolfsmanagementgebieten im Rahmen eines nationalenWolfsmanagements;
  • Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht;
  • Sicherstellung umfassender staatlicher Hilfe bei der Prävention von Wolfsschäden und bei der Regulierung im Schadensfall im Bereich der Weidetierhaltung und anderer Eigentumsbeeinträchtigter.

Positionspapier „Wölfe in Deutschland – Sorgen ernst nehmen, Sicherheit schaffen, Bestände regulieren“