M-V ist wild auf Wild

Im Jagdjahr 2020/21 ist Wildfleisch aus Mecklenburg-Vorpommern im Wert von 8,35 Mio. Euro verkauft worden.

Schwarzwild und Rehwild in einer Kühlkammer hängend (Beispielbild: mlz)
Schwarzwild und Rehwild in einer Kühlkammer hängend (Beispielbild: mlz)

Im Jagdjahr 2020/21 ist Wildfleisch aus Mecklenburg-Vorpommern im Wert von 8,35 Mio. Euro verkauft worden. Dafür wurden rund 5.600 Tonnen Fleisch der Schalenwildarten Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild umgeschlagen. Dies seien beeindruckende Zahlen, sagte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus anlässlich seines Besuches beim Forstamt Schildfeld. Zentrales Thema des Besuches – die Wildbret­vermarktung.

„Wildfleisch ist ein hochwertiges und gesundes Nahrungsmittel direkt aus der Natur“, so der auch für die Forstämter zuständige Minister. „Diese Erkenntnis setzt sich mehr und mehr bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern durch. Traditionell kommt Wild bei den Familien in den Wintermonaten an Feiertagen auf den Tisch. Dabei kann man Wildbret das ganze Jahr über genießen – besonders natürlich auch während der Grillsaison.“

Im Mittel der vergangenen 5 Jagdjahre wurden in M-V ca. 159.363 Stück Schalenwild (Reh-, Rot-, Dam-, Schwarz- und Muffelwild) erlegt. Die größte Strecke wird beim Schwarzwild erzielt. So vielen im Jagdjahr 2020/21 mehr als 4.000 Tonnen Wildbret von dieser Tierart an.

„Es ist erfreulich, dass die Jägerinnen und Jäger der Aufforderung nachgekommen sind, vermehrt das Schwarzwild zu bejagen. Die Jagd ist ein wesentlicher Faktor im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP). Das Virus ist zwar für Menschen ungefährlich, endet aber bei Wild- und Hausschweinen fast immer tödlich. Mit dem jüngsten Fall der ASP im Landkreis Barnim in Brandenburg, ist die Seuche bereits sehr dicht an unser Land herangerückt. Deswegen dürfen wir jetzt nicht nachlassen, die Wildschwein-Bestände zu reduzieren, um das Einschleppungs- und Verbreitungsrisiko zu minimieren. Um die Jägerinnen und Jäger in ihren Bemühungen zu unterstützen und ihnen Anreize für die Jagd zu geben, haben wir die Pürzelprämie eingeführt. Die hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Auf der anderen Seite habe ich – ebenso wie die private Jägerschaft, die für gut 87 Prozent des Wildbretaufkommens sorgt – natürlich die Furcht, dass ein Überangebot an Wildbret die Preise kaputtmacht. Aber auch hier helfen wir.“

So wurde mit Mitteln aus der Jagdabgabe das Projekt „Verbesserung der Wildvermarktung für die Landesjägerschaft gemeinsam mit der Landesforstanstalt“ des Landesjagdverbandes unterstützt. Für das erste Projektjahr 2021 wurden 80.000 Euro bewilligt. Geplant ist eine Laufzeit von zunächst drei Jahren. Mit dem Projekt soll der Begriff „Wild aus Mecklenburg-Vorpommern“ zu einer Marke weiterentwickelt werden.

„Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, den Verbraucherinnen und Verbrauchern für die Bereiche des Handels und der Gastronomie die Vorzüge des Produktes „Wild“ aus einheimischen Wäldern und hiesiger Jagd näher zu bringen. Die Wildvermarktung soll verbessert werden. Kommunikations- und Vertriebsstrukturen sollen ausgebaut und Synergien genutzt werden“, so Backhaus. „Wie mir berichtet wird, scheint die Werbestrategie für das Wildfleisch zumindest für die Jagdbezirke unter Landesregie zu funktionieren. Auf den Flächen der Landesforstanstalt und der Naturparkämter fallen rund 13 Prozent des Gesamtwildbretaufkommens an, nämlich rund 700 Tonnen. Deren Vermarktung in Eigenregie geschieht in den Forstämtern Torgelow und natürlich hier in Schildfeld. Und häufig ist die Nachfrage sogar größer als das Angebot. Die Menschen im Land sind offenbar endlich wild auf Wild aus Mecklenburg-Vorpommern“, so der Minister abschließend. 

Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern vom 29. Juli 2021, Schwerin

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