Kletterer für Kletterer

Thomas Huber ist Kletterer, Bergsteiger, Extremsportler und seit Kurzem auch Jäger. Zusammen mit dem Bayerischen Jagdverband e.V. und internationalen Partnern setzt er sich für die Gams ein.

„Wir Natursportler dürfen die Natur nicht nur nutzen, sondern müssen sie auch verstehen“, ist Thomas Huber überzeugt. (Foto: BJV/ Pierre Johne/ rupbilder/stock.adobe.com)
„Wir Natursportler dürfen die Natur nicht nur nutzen, sondern müssen sie auch verstehen“, ist Thomas Huber überzeugt. (Foto: BJV/ Pierre Johne/ rupbilder/stock.adobe.com)

Die Gams ist wertvoll. Sie ist Teil unserer Kulturlandschaft und eine faszinierende Wildart. Zudem ist sie das Wahrzeichen unserer Alpen. Auch den echten Jägern liegt sie am Herzen, sie wollen, dass es ihr gut geht. Allerdings ist sie gebietsweise bereits selten geworden.

Wie geht’s dir, Gams?

Durch das immer stärkere Einschränken der Lebensräume des Bergwildes, durch intensive forstliche Nutzung sowie stetig steigende Besucherzahlen und nicht zuletzt unsachgemäße Bejagungsstrategien ist der stabile Erhaltungszustand des Gamswildes gefährdet. Nicht umsonst steht die Gams seit Oktober 2020 auf der Vorwarnliste der Roten Liste des Bundesamts für Naturschutz. Seitdem schwelt ein Streit darüber, wie sehr diese Wildart wirklich gefährdet ist. Tierschützer beklagen das schon lange. Wildbiologen und echte Jäger bezweifeln wohl kaum den Rückgang, doch Förster und Jagdbehörden sehen das zum Teil anders.

Ein Herz für Wild und Ökosystem

Das Thema berührt und polarisiert gleichermaßen. Deshalb setzt sich der BJV gemeinsam mit starken Partnern umfassend und langfristig für das Gamswild ein. Dazu hat der BJV die Salzburger Jägerschaft mit Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof an der Spitze ebenso gewonnen wie Toni Larcher mit dem Tiroler Jägerverband im Rücken und Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg als Mitglied des Präsidiums und Vertreter für das Österreichische Bundesland Vorarlberg sowie dessen Jägerschaft. Bei einem ersten Treffen im „Haus der Bayerischen Jäger“ in Feldkirchen waren sich alle einig: „Es ist fünf nach zwölf.“ Gemeinsam wollen die Verbände mit einem internationalen Gamsprojekt nicht nur die Akzeptanz für diese Wildart in der Öffentlichkeit stärken. Vor allem soll das Gamswild durch gezielte Forschung und Lebensraumanalysen sowie daraus resultierende habitatverbessernde Maßnahmen langfristig einen günstigeren Erhaltungszustand erreichen. Die Verbände fordern, dass dazu auch zwingend die jagdstrategischen Maßnahmen und jagdpolitischen Forderungen grundlegend überdacht werden müssen.

Kletterer als Botschafter

Der internationale Botschafter des Gamsprojektes ist Thomas Huber. Er ist seit 40 Jahren als Bergsteiger sowie Kletterer und nun auch als Jäger im Lebensraum der Gams unterwegs. Er beobachtet die Entwicklung also aus zwei Perspektiven mit Sorge. Seine Botschaft ist, dass die Menschen die Natur wieder verstehen müssen. Mit mehr Einblick in wildbiologische und ökologische Zusammenhänge erhöht sich das Verständnis und somit die Rücksichtnahme für die Natur und ihre Bewohner. Eine Anzeigenkampagne, Pressemitteilungen und Gamspatenschaften von Seiten des BJV sollen hierzu den Anstoß geben – mit dem Ziel, Gamslebensräume zu verbessern und eine faszinierende und nachhaltig nutzbare Wildart langfristig zu erhalten.

 

Hier ein Imagefilm zum Projekt „Kletterer für Kletterer“:

Quelle: Bayerischer Jagdverband (BJV)

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