Brut- und Setzzeit der heimischen Wildtiere beginnt

Jäger und Bauern: Gemeinsame Anstrengungen für den Schutz des wilden Nachwuchses

Kitz gerät in die Mähmaschiene (Foto: LJV SH)
Kitz gerät in die Mähmaschiene (Foto: LJV SH)

Auch wenn die Temperaturen noch nicht frühlingshaft erscheinen: mit Beginn des Frühlings werden Wiesen, Wald und Felder zur Kinderstube des heimischen Wildes. Die Brut- und Setzzeit beginnt. Ebenso beginnt das Wachstum der Gräser auf den Wiesen und Weiden. Das hohe Wiesengras bietet den jungen Wildtieren Deckung und Schutz vor natürlichen Feinden.

Landwirte starten in den nächsten Wochen mit dem Mähen und Bergen des ersten Aufwuchses, um die Rinder auch in der kalten Jahreszeit mit Futter versorgen zu können. Damit bei der Wiesenmahd keine Wildtiere zu Schaden kommen, arbeiten Jäger und Bauern regional in enger Abstimmung zusammen.

„Unsere schleswig-holsteinischen Jäger engagieren sich flächendeckend für die Jungwildrettung und unterstützten die Landwirte, wo sie können – ganz im Sinne des Tier- und Naturschutzes. Damit dies gelingen kann, muss eine gute Zusammenarbeit gewährleistet sein.“ sagt Wolfgang Heins, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein.

Überregional mündete die Zusammenarbeit von sechs Landesjagdverbänden und zwei Landesbauernverbänden im Jahr 2019 in die Gründung des Vereins „Norddeutsche Wildtierrettung“. Der Verein bietet eine Plattform für den Austausch und die Forschung zur Wildtierrettung.

Die „Norddeutsche Wildtierrettung“ unterstützt auch bei der Suche nach sog. „Kitzrettungsteams“ und berät z.B. bei der Anschaffung von Drohnen und Wärmebildkameras.

Jungwildsuche mit der Drohne vor der Mahd (Foto: R.Hartwig, LJV SH)
Jungwildsuche mit der Drohne vor der Mahd (Foto: R.Hartwig, LJV SH)
Drohne mit Wärmebildkamera startet zur Kitzsuche (Foto: R.Hartwig, LJV SH)
Drohne mit Wärmebildkamera startet zur Kitzsuche (Foto: R.Hartwig, LJV SH)

Aufgrund der hohen Anschaffungskosten werden Drohnensysteme noch nicht überall eingesetzt. Das Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft hat in diesem Jahr eine Förderung in Höhe von insgesamt drei Millionen Euro auf den Weg gebracht.

„Dies ist ein gutes Signal, damit mehr Jäger und Landwirte die Drohnentechnik nutzen und, gerade beim Auffinden von Rehkitzen, noch effektiver im Sinne des Tierschutzes zusammenarbeiten können“, so Bauernverbands-Präsident Werner Schwarz.

Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein und der Bauernverband Schleswig-Holstein rufen ihre Mitglieder auf, das gute Miteinander bei der Wildtierrettung auch in diesem Jahr fortzusetzen.

 

Quelle: Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V., 29. April 2021, Flintbek

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