ASP-GAU in Brandenburg

Afrikanische Schweinepest erstmals in Nutzbeständen festgestellt

Zwei liegende Hausschweine (Symbolbild: Manfred Antranias Zimmer)
Zwei liegende Hausschweine (Symbolbild: Manfred Antranias Zimmer)
  • Erste Fälle bei Hausschweinen in Deutschland
  • Nationales Referenzlabor bestätigt amtlichen Verdacht
  • zwei Bestände in Spree-Neiße und Märkisch-Oderland betroffen
  • Maßnahmen eingeleitet

Erstmals im Land Brandenburg – und damit bundesweit – wurde die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Hausschweinbeständen festgestellt. Es handelt sich jeweils um Bestände in den Landkreisen Spree-Neiße und Märkisch Oderland. Beide Bestände wurden sofort durch die zuständigen Veterinärämter gesperrt und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Das Virus wurde zunächst vom Landeslabor Berlin-Brandenburg nachgewiesen. Am Donnerstagabend hat das nationale Referenzlabor, das Friedrich-Löffler-Institut (FLI), den Verdacht auf ASP bestätigt.

Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher: „Ich danke den Behörden vor Ort für das schnelle und konsequente Handeln. Wichtig ist nun, dass wir zügig die Ursache für den Eintrag in die Schweinebestände finden, damit wir wissen, welchen Weg das Virus genommen hat. Die dafür notwenigen Ermittlungen sind eingeleitet und werden durch die Task Force des Landes Brandenburg und Spezialisten des FLI unterstützt, die wir umgehend um Hilfe gebeten haben. Dass die Fälle offenbar schnell gefunden wurden, zeigt, dass das Tierseuchenmonitoring funktioniert.“

In dem Betrieb im Landkreis Spree-Neiße wurde das Virus bei einem verendeten Tier im Rahmen des ASP-Monitorings nachgewiesen. Auf Anordnung des zuständigen Veterinäramtes werden die 200 Tiere des Bestandes getötet und unschädlich beseitigt. Bei dem Fall im Landkreis Märkisch Oderland handelt es sich um eine Kleinsthaltung mit zwei Tieren. Die Schweinehalter können durch die Tierseuchenkasse entschädigt werden.“

„Seit einem knappen Jahr kämpfen wir gegen einen enormen Seuchendruck aus Polen, der feste Zaun entlang Oder und Neiße ist geschlossen, wir haben inzwischen sechs Kerngebiete in Brandenburg, in denen wir durch systematische Fallwildsuche und Entnahme die ASP eindämmen. Dass wir nun auch die ersten Fälle in Hausschweinbeständen haben, bedauere ich sehr, leider war das aber auch nicht völlig auszuschließen. An alle schweinehaltenden Betriebe möchte ich deshalb appellieren, die strengen Biosicherheitsmaßnahmen strikt weiter einzuhalten, gerade auch in Kleinstbetrieben, um weitere Ausbrüche in Hausschweinehaltungen zu verhindern“, so Nonnemacher.

In Brandenburg wurde bislang bei insgesamt 1.267 Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest festgestellt. Hausschweine waren bisher nicht betroffen.

 

Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV), 16. Juli 2021, Potsdam

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