20. Wild- und Fischtage in Ludwigslust

MV-Minister Backhaus dankt Jägerschaft für ihren Einsatz im Kampf gegen die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest. 

Plakat der Landes WILD und FISCHtage (Quelle: LJV M-V)
Plakat der Landes WILD und FISCHtage (Quelle: LJV M-V)

Vom 25. – bis zum 27. September finden in Ludwigslust die 20. Landeswild- und Fischtage statt. Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus bedankt sich im Vorfeld bei Jägern, Fischern und Anglern für ihr Engagement um Hege und Pflege der heimischen Wild- und Fischbestände:

„Jagen, Angeln und die Fischerei als ursprüngliche Methoden der Nahrungsbeschaffung sind heutzutage mehr denn je auf die Hege und Pflege der Wild- und der Fischbestände ausgerichtet. In der für mitteleuropäische Verhältnisse noch weitgehend naturnahen Landschaft und in der Landeskultur Mecklenburg-Vorpommerns sind sie unverzichtbar. Wildfleisch gilt zu Recht als ausgesprochene Delikatesse und hochwertiges Nahrungsmittel, das grade in Zeiten der Pandemie nachgefragt ist. Und der Trend geht eindeutig nach oben. Schließlich sind Wildbret und Fisch nicht nur schmackhafte, sondern auch ernährungsphysiologisch und ökologisch wertvolle Produkte. Mit einem Eiweißgehalt von 23 Prozent liegt das Wildfleisch noch vor Rind-, Schweine- oder Geflügelfleisch. Zusammen mit Fisch gehört es zu den eiweißreichsten Fleischarten“, so Backhaus.

„Jeder Bundesbürger verbraucht im Jahr durchschnittlich rund 60 kg Fleisch und knapp 14 kg Fisch“, fährt der Minister fort. „Demgegenüber muten die jährlich 1 Kilogramm Wildfleischverzehr pro Person bescheiden an. Daran wollen wir arbeiten. Traditionell kommt Wild bei den Familien in den Wintermonaten an Feiertagen auf den Tisch. Dabei kann man Wildbret das ganze Jahr über genießen – besonders natürlich auch während der Grillsaison. Hier sehe ich noch erhebliche Steigerungsmöglichkeiten. Doch bevor Wild und Fisch auf den Tisch des Verbrauchers gelangen, bedarf es der ordnungsgemäßen Hege unserer heimischen Wild- und Fischbestände. Dabei geht es auch um die weidgerechte Ausübung von Jagd und Fischerei durch die mehr als 13.000 Jägerinnen und Jäger und etwa 85.000 Anglerinnen und Angler in Mecklenburg-Vorpommern. Sie hegen unsere Wild- und Fischbestände, halten sie gesund und sichern deren natürliche Lebensgrundlagen“, führt der Minister weiter aus.

Einen besonderen Dank richtet der Minister an die Jägerschaft, die sich mit verstärktem jagdlichen Einsatz verdient gemacht hat im Kampf gegen die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP).

„Die Strecke von fast 107.000 Stück Schwarzwild belegt, dass die Jägerschaft meiner bitte nachgekommen ist, die Bestände zu reduzieren. Das ist eine wesentliche Versicherung gegen den Eintrag und die Verbreitung der Krankheit, die zwar für Menschen harmlos, für Wild- und Hausschweine jedoch tödlich ist. Ich bitte die Jägerschaft, in ihren Bemühungen jetzt, da die Seuche fast unser Land erreicht hat, nicht nachzulassen. Auch das Land verstärkt nochmal seine Anstrengungen und investiert 5,8 Mio. Euro in den kommenden fünf Jahren, um zu verhindern, dass die ASP aus Polen über die Grenze nach Mecklenburg-Vorpommern eingetragen wird. Wir werden parallel zum ersten noch einen zweiten Wildschutzzaun errichten, um entlang der Grenze eine weiße Zone zu schaffen. Eine absolute Sicherheit gibt es zwar nicht, doch der Zaun ist ein wesentliches Mittel im Kampf gegen die Tierseuche.“

Weiter bedankt sich Minister Backhaus für die Mitwirkung beim Wildwirkungsmonitoring. Es dient der Ermittlung des Wildeinflusses auf das Waldökosystem im Gesamtwald. Ende vergangenen Jahres wurde das Konzept für das neue Verfahren zur Abstimmung mit dem Landesjagdverband vorgelegt.

„Im Frühjahr dieses Jahres fanden in acht ausgewählten Hegegemeinschaften im Land die Außenaufnahmen in einem Testlauf statt. Da zu dem Zeitpunkt noch keine gesetzliche Grundlage für die Außenaufnahmen im Wald geschaffen waren – sie liegen erst seit dem 1. Juli 2021 vor – erfolgten die Außenaufnahmen auf freiwilliger Basis. Es hat mich wirklich sehr gefreut, dass weit über 80 % der Waldbesitzer dem zugestimmt haben“, so Minister Backhaus.

Insbesondere die Diskussionen der letzten Monate haben mir gezeigt, dass das Wildwirkungsmonitoring nur über den Austausch aller Beteiligten – insbesondere Waldbesitzer, Jäger, Waldbewirtschafter, Jagdgenossenschaften und Hegegemeinschaften – funktionieren kann. Die Basis für diesen Austausch sollen die objektiv und wertungsfrei erhobenen Daten bilden.

Dabei wird das Wildwirkungsmonitoring einen Beitrag zum Interessensausgleich für Flora und Fauna bilden. Insofern lege ich große Hoffnung und Erwartung insbesondere in den kommunikativen Ansatz des Verfahrensentwurfes und bitte darum, sich auch zukünftig konstruktiv in die Erarbeitung des Wildwirkungsmonitorings einzubringen und die weitere Einführung positiv zu begleiten“, so Backhaus abschließend.

 

Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, 24. September 2021, Schwerin

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