Unsere Jagdhunde (XXV): Der Deutsche Jagdterrier

Unsere Jagdhunde (XXV): Der Deutsche Jagdterrier

Leichtführigkeit gehört nicht zu seinen rassetypischen Eigenschaften, doch er ist der ideale Hund für die Jagd auf Sau und Fuchs: Ein Porträt des Deutschen Jagdterriers.

Deutscher Jagdterrier
Deutscher Jagdterrier

Der Deutsche Jagdterrier entstand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und war die Antwort der Jäger auf die damals ausufernde Schönheitszucht bei den Foxterriern. Aus den „Resten“ jagdlich brauchbarer Foxterrier züchtete man – wahrscheinlich unter Zuhilfenahme des „Old-English-Terrier“ und des Welsh-Terrier – den Deutschen Jagdterrier, wie wir ihn heute kennen. Zu den Vätern des Deutschen Jagdterriers gehörte auch der „Wachtelkönig“ Rudolf Friess (RF), in dessen Klassiker HATZ-WATZ man vieles über die Anfänge der Zucht des Deutschen Jagdterriers nachlesen kann.

Damals wie heute ist der Deutsche Jagdterrier der Hund für die Jagd auf Sau und Fuchs. Ohne ihn wären viele Saujagden nicht so erfolgreich und auch im Bau zeigt er eine kompromisslose Härte. Leichtführigkeit gehört nicht zu seinen rassetypischen Eigenschaften und es bedarf schon einer gewissen Konsequenz des Führers, auch in der Mensch-Hund-Beziehung das „Sagen“ zu behalten. Es ist da in den letzten Jahrzehnten in der Zucht einiges besser geworden und die etwas flapsige Charakterisierung der Jagdterrier, sie hätten mehr Zähne als Hirn, stimmt für viele Jagdterrier so nicht mehr. 

Tierärzte können jedoch ein Lied davon singen: Keine andere Jagdhundrasse liegt so oft nach Saujagden auf dem Operationstisch wie Vertreter dieser Rasse. Für jeden Führer eines Deutschen Jagdterriers lohnt sich eine Hunde-Krankenversicherung auf jeden Fall. Wenn es darum geht, eine oder mehrere Sauen zum Verlassen ihrer Kessel zu „bitten“, spielt für den Jagdterrier die eigene körperliche Unversehrtheit keine Rolle.

Ein idealer Familienhund, vor allem, wenn kleine Kinder herumkrabbeln, ist er auch heute nur in Ausnahmefällen.

Der Deutsche Jagdterrier ist zwischen 33 und 40 Zentimeter groß und rauhaarig oder derb-glatthaarig. Meist ist er schwarz mit lohfarbenen Abzeichen an Augenbrauen, Fang und Brust, Läufen und Waidloch. Auch schwarz-braun-meliert und dunkelbraun sind gem. FCI-Standard erlaubt.

Im Jahre 2016 hat der Deutsche Jagdterrier-Club 766 Welpen in sein Zuchtbuch eingetragen.

Zum Autor:

Bernd Krewer, Jahrgang 1939, hat jahrzehntelang als Förster gearbeitet, ist ein ausgewiesener Fachmann der Jagdkynologie, Nachsuchespezialist, Richter bei Jagdhundeprüfungen und Sachbuchautor. Er lebt in Kinderbeuern im Alftal, ist verheiratet und hat drei Kinder. 

Eine große Auswahl seiner Bücher rund um die Themen Jagd, Jagdhunde und Rotwild finden Sie in der Altstadt-Buchhandlung in Wittlich: www.altstadt-buchhandlung.biz

Zu den ersten Teilen unserer Jagdhundeserie gelangen Sie hier:
Unsere Jagdhunde (XXIV): Der Deutsche Wachtelhund
Unsere Jagdhunde (XXIII): Der Deutsch-Drahthaar
Unsere Jagdhunde (XXII): Der Bayerische Gebirgsschweißhund
Unsere Jagdhunde (XXI): Die Westfälische Dachsbracke

Unsere Jagdhunde (XX): Die Deutsche Bracke
Unsere Jagdhunde (XIX): Der Barbet – Ein treuer Gefährte für Jäger und Familien
Unsere Jagdhund (XVIII): Die Steirische Rauhhaarbracke
Unsere Jagdhunde (XVII): Eleganz in grau – der Weimaraner
Unsere Jagdhunde (XVI): Der Beagle als Jagd- und Familienhund
Unsere Jagdhunde: (XV): Ein kastanienbraunes Temperamentsbündel – Der Irish Setter
Unsere Jagdhunde (XIV): Der Hannoversche Schweißhund
Unsere Jagdhunde (XIII): Versicherung für Vierbeiner
Unsere Jagdhunde (XII): Der Deutsch Kurzhaar

Unsere Jagdhunde (XI): Ambitionierter Apportierhund – der Labrador Retriever
Unsere Jagdhunde (X): Der Jämthund – das schwedische Kraftpaket
Unsere Jagdhunde (IX): Dackel, Teckel, Dachshund – ein verlässlicher Jagdbegleiter
Unsere Jagdhunde (VIII): Die Schweizer Laufhunde – Vier auf einen Streich
Unsere Jagdhunde (VII): Der kleine Münsterländer
Unsere Jagdhunde (VI): Ideal für Jagd und Familie – der Cocker Spaniel
Unsere Jagdhunde (V): Wissenswertes über Zecken
Unsere Jagdhunde (IV): Der Pointer – Sprinter mit Spürnase!
Unsere Jagdhunde (III): Die Alpenländische Dachsbracke
Unsere Jagdhunde (II): Magyar Vizslas – Majestätische Vierbeiner
Unsere Jagdhunde (I): Vom Welpen zum Waidmannsheilbringer

Bernd Krewer / Foto: Manfred Gessinger
Bernd Krewer / Foto: Manfred Gessinger