Unsere Jagdhunde (XV): Ein kastanienbraunes Temperamentsbündel – Der Irish Setter

Unsere Jagdhunde (XV): Ein kastanienbraunes Temperamentsbündel – Der Irish Setter

„Wer einmal einen Irish Setter im Feld geführt hat, kann von dieser Rasse nicht mehr loslassen.“

Eleganz und Energie zeichnen diese Hunderasse aus. Bei der Jagd macht der Irish Setter sowohl beim Aufstöbern als auch beim Apportieren eine gute Figur.

Irish Setter
Irish Setter

Als im 17. Jahrhundert französische Spaniels, spanische Pointer und English Setter gekreuzt wurden, um einen Jagdgebrauchshund zu züchten, der neben dem Vorstehen auch zum Aufstöbern und Apportieren eingesetzt werden kann, kam ein kastanienbraunes Energiebündel heraus – der Irish Setter. Vielfältig und voller Tatendrang kommt die Rasse nicht nur als eleganter Jagdbegleiter daher, sondern gibt auch als Familienhund eine gute Figur ab.

Mit seinem glatten, glänzenden und rotbraunen Fell sowie dem athletischen Körperbau und der aufrechten Haltung gilt der Irish Setter als der anmutigste Vertreter unter den Setter-Rassen. Er wird bis zu 67 Zentimeter groß und hat verglichen mit anderen Settern – wie dem Gordon Setter oder Englischen Setter – einen schlankeren und wendigeren Körper. Neben seinem eleganten Aussehen zeichnet sich der Irish Setter auch durch ein unheimlich freundliches und aufgeschlossenes Gemüt aus, was ihn zu einem beliebten Familienhund gemacht hat. Zu seinem Besitzer baut er eine enge Beziehung auf und ist sehr treu und anhänglich. Auch Artgenossen begegnet er in der Regel mit Neugier und Freundlichkeit. Als Wachhund eignet er sich allerdings nicht, da er aufgrund seiner großen Menschenfreundlichkeit wohl jeden Eindringling herzlich begrüßen würde.

Bernd Gimbel, erster Vorsitzender des Irish-Setter-Clubs Deutschland e.V.

„Der jagdliche Irish Setter ist ein klassischer englischer Vorstehhund, der sich durch seine schnelle Suche und seinen besonderen Stil auszeichnet. Er weiß den Wind gut zu nutzen, durch seine hervorragende Nase ist er in der Lage, Federwild perfekt vorzustehen, nachzuziehen und festzumachen. Er ist flexibel und bei entsprechender Ausbildung lässt sich seine rebellische irische Seele leicht zähmen und er ist auch problemlos als Vollgebrauchshund zu führen“, sagt Bernd Gimbel, erster Vorsitzender des Irish-Setter-Clubs Deutschland e.V.. „Wer einmal einen Irish Setter im Feld geführt hat, kann von dieser Rasse nicht mehr loslassen.“

Sein großes Talent als Vorstehhund wird bereits in seinem Namen deutlich. „Setter“ leitet sich vom Englischen „to set“ ab, was so viel wie „hinstellen“ oder „erstarren“ bedeutet. Im Gegensatz zu vielen anderen Jagdhunden, wie beispielweise den hektischen Terriern, stöbert der Irish Setter die Beute ruhig und ohne sie zu verschrecken auf und zeigt sie dem Jäger dann durch Ablegen oder Vorstehen an. Auf der anderen Seite ist er sehr temperamentvoll und strotzt nur so vor Energie und Tatendrang. Er braucht daher immer genügend Bewegung, denn unausgelastet neigt er leicht dazu, nervös, unruhig oder unsicher zu werden.

Darüber hinaus ist der schöne Jagdhund aber auch sehr lernwillig. Such- und Apportierspiele eignen sich daher bestens, um seinem Tatendrang nachzukommen. In der Erziehung sollte man dem temperamentvollen Hund gegenüber zwar stets konsequent sein, Lob- und Anerkennung spielen aber die größere Rolle. Der Irish Setter ist nämlich sehr sensibel und spürt sofort, wenn es zwischen ihm und seinem Herrchen Unstimmigkeiten gibt.

Da sein dichtes kastanienbraunes Fell am Bauch, an der Rute, an der Brust sowie an der Hinterseite der Beine in langen Fransen herunterhängt, ist eine ausgiebige Fellpflege unabdingbar. Regelmäßiges Bürsten und Kämmen verhelfen dem Irish Setter zu seinem charakteristischen glänzenden und schönen Fell. Er selbst ist allerdings ganz und gar nicht eitel und liebt es, sich im Wasser und Schlamm auszutoben, was so manche vorherige Fellpflege zunichte macht. Jeglicher Ärger über eventuelle Schlamm-Mitbringsel ist jedoch spätestens nach einem Blick in die großen, haselnussfarbenen Hundeaugen des treuen Gefährten wie weggeblasen.

Weitere Informationen zu der Rasse gibt es beim Irish Setter Club Deutschland e.V. und beim Pointer und Setter e.V.

Zu den ersten Teilen unserer Jagdhundeserie gelangen Sie hier:
Unsere Jagdhunde (VIX): Der Hannoversche Schweißhund
Unsere Jagdhunde (XIII): Versicherung für Vierbeiner
Unsere Jagdhunde (XII): Der Deutsch Kurzhaar

Unsere Jagdhunde (XI): Ambitionierter Apportierhund – der Labrador Retriever
Unsere Jagdhunde (X): Der Jämthund – das schwedische Kraftpaket
Unsere Jagdhunde (IX): Dackel, Teckel, Dachshund – ein verlässlicher Jagdbegleiter
Unsere Jagdhunde (VIII): Die Schweizer Laufhunde – Vier auf einen Streich
Unsere Jagdhunde (VII): Der kleine Münsterländer
Unsere Jagdhunde (VI): Ideal für Jagd und Familie – der Cocker Spaniel
Unsere Jagdhunde (V): Wissenswertes über Zecken
Unsere Jagdhunde (IV): Der Pointer – Sprinter mit Spürnase!
Unsere Jagdhunde (III): Die Alpenländische Dachsbracke
Unsere Jagdhunde (II): Magyar Vizslas – Majestätische Vierbeiner
Unsere Jagdhunde (I): Vom Welpen zum Waidmannsheilbringer

Foto: studiumwww
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