Neue Hundestaffel einsatzbereit

Neue Hundestaffel einsatzbereit

Bayern: Spürnasen für Afrikanische Schweinpest ausgebildet

Kleiner Münsterländer im Wald (Symbolbild: RobbiTobbi)
Kleiner Münsterländer im Wald (Symbolbild: RobbiTobbi)

In Bayern haben heute (22.02.2021) die ersten fünf Teilnehmer der neuen ASP-Hundestaffel die Abschlussprüfungen als Kadaversuchhunde für die Afrikanische Schweinepest (ASP) absolviert. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber machte sich bei der Abschlussprüfung selbst ein Bild vor Ort: „Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest setzen wir auf vielfältige Maßnahmen. Die neue Hundestaffel ist eine große Unterstützung. Im Seuchenfall müssen Wildschweinkadaver möglichst schnell gefunden werden. Nur so kann eine weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest verhindert werden. Keiner hat so gute Spürnasen wie ausgebildete Suchhunde. Die Hunde können Wildschweinkadaver selbst im tiefsten Dickicht aufspüren.

In Kombination mit modernster Drohnentechnik und der Jägerschaft sowie weiteren freiwilligen Helfern bereiten wir uns bestmöglich vor, um im Seuchenfall schnell und zielgerichtet die Suche nach verendeten Wildschweinen durchzuführen. Ich danke allen Beteiligten für ihr großes Engagement.“ Die aktuelle Hundeausbildung erfolgt im Rahmen eines Kooperationsprojekts des Jagd-Gebrauchshund-Vereins Bayern e.V., des Jagdkynologischen Arbeitskreises Bayern e.V. und des Bayerischen Jagdverbands e.V.

Ziel ist es, schnellstmöglich eine komplette ASP-Hundestaffel für ganz Bayern aufzubauen. Diese soll aus rund 30 bis 40 Kadaversuchhunden und zugehörigen Hundeführern bestehen, die im Ausbruchsfall neben modernster Drohnentechnik und Wärmebildkameras eine schnelle und effektive Fallwildsuche sicherstellen. Dazu sollen in einem bayernweiten Projekt am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Kooperation mit Jagd- und Hundeverbänden sowie weiteren Fachstellen Hunde speziell zur Fallwildsuche ausgebildet werden. Der Aufbau der Hundestaffel wird vom Umweltministerium mit insgesamt rund 150.000 Euro gefördert.

Bayern hat bereits vielfältige Vorsorgemaßnahmen gegen die ASP ergriffen. Teil der umfangreichen Präventionsmaßnahmen sind insbesondere ein Anreizprogramm zur intensiven Bejagung von Wildschweinen mit einer Aufwandsentschädigung von bis zu 100 Euro pro erlegtem Wildschwein und die Beschaffung von Zaunmaterial. Insgesamt rund 900 Kilometer Zaunmaterial (Wildschutz-, Elektro- und Duftzäune) wurden bereits zentral für Bayern erworben. Auf einer Gesamtlänge von rund 500 Kilometern entlang der Bundesautobahnen im Gebiet der Grenze zu Thüringen, Sachsen und der Tschechischen Republik wurden zudem feste Wildschutzzäune errichtet. Das Umweltministerium hat diese Maßnahme mit rund 400.000 Euro gefördert. Aktuell laufen Planungen zum weiteren Ausbau der Wildschutzzäune entlang weiterer bayerischer Autobahnen, insbesondere in Richtung Österreich. Die Umsetzung erfolgt durch die Autobahnmeistereien. Zu den umfangreichen Präventionsmaßnahmen gehören auch besondere Hinweise zu Hygienemaßnahmen und Aufklärungskampagnen für die Bevölkerung.

Schweinehaltende Betriebe werden zudem mit einem freiwilligen ASP-Früherkennungsprogramm vom Freistaat unterstützt. Damit soll ein Handel mit Schweinen aufrechterhalten werden, auch wenn ein ASP-Fall in Bayern auftreten sollte. In einem Sonderforschungsprogramm wird zudem aktuell untersucht, wie in Bayern Auslauf- und Freilandhaltungen von Schweinen selbst im Falle eines ASP-Ausbruchs möglich bleiben können.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Tierseuche, die ausschließlich bei Haus- und Wildschweinen auftritt. Für den Menschen sowie andere Tierarten ist das ASP-Virus ungefährlich. Bisher ist in Bayern noch kein Fall aufgetreten.

 

Weitere Informationen und Ansprechpartner für interessierte Hundeführer werden im Internet unter www.stmuv.bayern.de/asp.htm sowie auf der Seite des LGL unter www.lgl.bayern.de/asp.htm verfügbar sein.

 

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, 22.01.20212, München