Jagdhund entführt

Jagdhund entführt

Während ihrer Prüfung auf Spurtreue wurde Beaglehündin „Käthe“ von zwei Frauen entführt

Beaglehündin „Käthe“ mit einem der beteiligten Polizisten (Foto: Polizei)
Beaglehündin „Käthe“ mit einem der beteiligten Polizisten (Foto: Polizei)

Eigentlich sollte Beaglehündin „Käthe“ am vergangenen Freitag (26.03.2021) im Rahmen einer Prüfung, nur ihre Spurtreue auf der Hasenfährte unter Beweis stellen, doch es sollte ganz anders kommen.

Gegen 12:45 Uhr meldete ein aufgeregter 56-jähriger Jäger, der in einem Waldstück in der Nähe von Bad Sulza (Landkreis Weimarer Land) die Jagdprüfung mit seinem Jagdhund, der Beaglehündin „Käthe“ ablegen wollte, beim Polizeinotruf, da sein Hund gestohlen worden sei.

Im Rahmen einer Prüfung war Beagledame „Käthe“ nämlich auf einer Hasenfährte angesetzt worden, um ihre Spurtreue unter Beweis zu stellen.

Da sich der Hund dabei teilweise außerhalb der Sicht von Prüfer und Besitzer befand, wurde er mittels GPS-Tracker überwacht, was sich in der Folge als sehr nützlich erweisen sollte. Denn gegen 12 Uhr erhöhte sich auf einmal Käthes Geschwindigkeit in einem Maße, wie man es von den kurzen Beagle-Läufen eher nicht erwarten konnte. Der Jäger schaltete prompt, mutmaßte folgerichtig, dass sich seine Hündin in einem Fahrzeug befinden musste, dass bereits wenige Minuten darauf auf der Autobahn A 4 in Richtung Frankfurt/Main unterwegs war und nahm die Verfolgung auf. Parallel dazu informierte er die Polizei über Notruf und teilte mit, dass sich der Hund nach längerer Autobahnfahrt zwischenzeitlich im Bereich eines Einrichtungshauses im Erfurter Westen befinden würde. Er selbst sei ebenfalls auf dem Weg dorthin. Wie die Polizeiinspektion Aploda sowie die Landespolizeiinspektion Erfurt berichten, wurden sofort nach Absetzen des Notrufs mehrere Polizeidienststellen an den Fahndungsmaßnahmen beteiligt.

Als der Hundebesitzer den Parkplatz des Möbelhauses erreichte, auf dem er sich dann auch mit der Polizei traf, war das Signal schon wieder mehrere Kilometer entfernt. Offensichtlich befuhr der „Hundeentführer“ erneut die Autobahn 71, weiter in Richtung Sömmerda.

Durch nunmehr eingesetzte Polizeibeamte der Polizeiinspektion Sömmerda konnte der flüchtige Pkw, ein schwarzer BMW X5 aus dem Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt, um 13:50 Uhr, nach ca. 1,5 Stunden Fahrt und 115 km Wegstrecke unmittelbar vor Rastenberg gestoppt werden. Kurz darauf trafen auch der sichtlich erleichterte Hundebesitzer mit den weiteren Polizeibeamten dort ein und der Hund konnte dem Jäger wieder wohlbehalten übergeben werden.

In dem BMW befanden sich eine 22-jährige und eine 36-jährige Frau aus Sachsen-Anhalt. Beide gaben an, dass man auf dem Weg zur Abholung eines bestellten Möbelstückes nach Erfurt war, als man den vermeintlich herrenlosen Hund fand. Daher nahmen sie diesen an sich, um ihn später in der Heimat in einem Tierheim abgeben zu wollen.

Da der Anfangsverdacht einer Straftat bestand, wurde gegen die Damen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.