Endstation Dachsbau: Hund hält Helfer auf Trab

Endstation Dachsbau: Hund hält Helfer auf Trab

Die Erkundungstour im Dachsbau wurde einem Hund im nordrhein-westfälischen Königswinter zum Verhängnis. Die Feuerwehr brauchte Stunden, um den Mischling aus der misslichen Lage zu befreien.

Bau eines Dachses
Bau eines Dachses

Hätte Hund Henry gewusst, dass seine Erkundung eines Dachsbaus so endet, wäre er vermutlich nicht in die dunklen Tiefen des schier endlosen Labyrinths aus Gängen vorgedrungen. Doch der Beagle-Terrier-Mischling wurde in einem schwachen Moment vermutlich einfach von seinen Trieben überwältigt – schließlich liegt sowohl Beagle als auch Terrier das Jagen im Blut. Und aus Hundesicht riecht es in einem Dachsbau einfach verdammt gut. Benebelt von diesem Duft, hat Henry dann wohl einfach den Rückweg vergessen.

In einem kurzen Augenblick der Unachtsamkeit seiner Besitzerin, die sich auf einem Reiterhof um ihr Pferd kümmerte, verschwand Henry aus ihrem Blickfeld. Sorgen machte sich die Besitzerin erst, als der siebenjährige Rüde, der sich rund um den Hof gut auskennt, auch nach Stunden nicht auftauchte, berichtet der Bonner General-Anzeiger. Panisch fiel ihr der nahegelegene Dachsbau ein, in dem sich schon öfters Hunde verirrt hatten. Ein dumpfes Bellen am Baueingang bestätigte ihren Verdacht.

So schnell und mutig, wie Henry in den Dachsbau hineingelaufen war, kam er dort allerdings nicht wieder heraus. Selbst die von der Besitzerin verständigte Feuerwehr brauchte mehrere Stunden und schweres Gerät, um den mittlerweile nicht mehr ganz so mutigen Henry aus den Tiefen des Baus auszugraben.

Als die rund 30 Helfer mit Schaufeln und gutem Zureden nicht weiter kamen, unterstützte der Inhaber eines ortsansässigen Sanitärbetriebs die Suche am Dachsbau zudem mit einer Kanal-Kamera, heißt es im Pressebericht. Laut Michael Klingmüller, stellvertretender Wehrleiter und Jäger, bestand nämlich die Gefahr, dass der Dachs in einer typischen Abwehrreaktion den Rückzugsweg für den Hund zerstören könnte. Die Vermutung bestätigte sich glücklicherweise nicht. Trotzdem war auch noch ein Kleinbagger notwendig, der Sträucher und Büsche rund um den Baueingang entfernte, um den Hund aus seiner misslichen Lage zu befreien. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit konnte die Besitzerin ihn dann wieder glücklich in die Arme schließen.