Wie die Schweiz um Jäger-Hilfe wirbt

Wie die Schweiz um Jäger-Hilfe wirbt

Rotwild
Rotwild

Kompromiss- und ahnungslose Tierschützer berufen sich gern auf das verlogene Jagdverbot im schweizerischen Kanton Genf. Die restliche Schweiz hat ganz andere Sorgen – und bittet die Jäger, mehr zu schießen.

Im Kanton Graubünden ist das behördlich verordnete Halali nun ganz offiziell. Die Kantonsregierung erwartet von den Jägern verstärkte Abschussbemühungen. So etwas kennen wir auch in Deutschland in Form von immer rigideren Abschussplänen. Nur sind die Offiziellen in der Schweiz so fair, dass sie die Ursachen für die rasante Schalenwildvermehrung beim Namen nennen: milde Winter und der Klimawandel insgesamt.

Wörtlich heißt es: „Die milden Winter in den letzten Jahren haben den Frühlingsbestand an Rotwild auf geschätzte 16.500 Tiere anwachsen lassen. Die Ursache für den Populationsanstieg trotz erfüllten Abschussplänen liegt bei den geringen Fallwildverlusten im Winter und einer erhöhten Reproduktionsrate.“

Das sollten vor allem Leute lesen, die hierzulande den Unsinn verbreiten, dass zu hoher Jagddruck an der steigenden Vermehrung schuld sei, – und sich dabei gern auf das generelle Jagdverbot im Kanton Genf berufen. Die Wahrheit ist bekanntlich: Dort erledigen nun Staatsdiener auf Steuerzahlers Kosten die Jäger-Arbeit.

Dass die Genfer Bürger per Volksentscheid die Jagd abschafften, ist die eine Seite. Der faire Umgang der Graubündener Kantonsverwaltung mit dem Thema die andere. Während in manchen deutschen Staatsforsten sogar der Abschuss im Wintergatter kein Tabu mehr ist und Jäger mit oft unerfüllbaren Abschussplänen traktiert werden, versuchen es die Schweizer vor allem im Guten und werben um Verständnis für die Notwendigkeit, den Schutzwald zu erhalten. Zum Beispiel damit, verstärkt beim weiblichen Rotwild einzugreifen.

Wie oft im Leben macht auch der Ton die Musik: „Weil der Wald unbestritten auch zum Lebensraum des Wildes gehört, müssen Schäden an jungen Waldbäumen bis zu einem gewissen Grad toleriert werden.“ Solche Worte würden Jäger gerne auch mal aus deutschen Amtsstuben hören.