Widerliche Tat in Marl: Taube durch Armbrustbolzen verletzt

Widerliche Tat in Marl: Taube durch Armbrustbolzen verletzt

Taube überlebt mehrere Tage mit Bolzen im Hals – dann wurde sie gerettet.

Taube mit Armbrustbolzen im Hals
Taube mit Armbrustbolzen im Hals

Die Bilder, die der Verein „Stadttauben Münster“ auf seiner Facebookseite zeigt machen sprachlos. Eine Taube wurde, offensichtlich mutwillig, mit einer sogenannten „Pistolenarmbrust“ beschossen. „Wir haben zwar schon viel gesehen, aber das macht uns wirklich fassungslos und wütend“, lautet der Kommentar von „Stadttauben Münster“. „Der Pfeil stammt aus einer Armbrustpistole, wir haben natürlich Anzeige erstattet.“

Der circa 16,5 Zentimeter lange Bolzen steckte noch in ihrem Hals – ihn gibt es auf einschlägigen Seiten im 10er-Pack für unter 15 Euro. Die dazugehörige Pistolenarmbrust, mit einer „praktischen Spannhilfe“, kann man für knapp 40 Euro erwerben. Die technischen Daten solcher „Freien Waffen“, die jeder über 18-Jährige legal erwerben kann, zeigen deutlich, dass es sich um keine Spielzeuge handelt: Fast 40 Kilogramm Zuggewicht beschleunigen die Armbrustbolzen auf über 250 km/h!

Zurück zur armen Taube: Sie lebte mehrere Tage mit dem Bolzen im Körper in einem Wohngebiet in Marl (NRW), war verständlicherweise sehr scheu und konnte trotz des Handicaps noch gut fliegen, was den Rettern ihre Arbeit nicht gerade erleichtert hat. Letztendlich konnte sie samt ihrem Partner an ihrem Schlafplatz, einem leerstehenden Haus, gefangen und einer Tierärztin zum Versorgen übergeben werden. Nach dem Röntgen stand fest: Das Tier hatte Glück im Unglück. Der Bolzen konnte entfernt werden.  

Foto: Armbrustbolzen_Quelle_Stadttauben Münster_Facebook
Foto: Armbrustbolzen_Quelle_Stadttauben Münster_Facebook
Symbolbild: Mit einer vergleichbaren Waffe wurde die Taube wahrscheinlich beschossen. Quelle: YouTube_The Weapon Channel
Symbolbild: Mit einer vergleichbaren Waffe wurde die Taube wahrscheinlich beschossen. Quelle: YouTube_The Weapon Channel

Heute geht es der Taube nach Aussage des Vereins wieder gut. Ihr ist die schlimme Verletzung nicht mehr anzumerken. Sie erholt sich von den Strapazen und der Aufregung.

Eine Frage bleibt: Wer tut so etwas bloß? Was muss man für ein Mensch sein, um so wenig Achtung vor einer Kreatur zu haben, die Schmerzen erleiden kann? Darüber hinaus gehören, nach der persönlichen Meinung des Autors, solch gefährliche Waffen, wie diese Pistolenarmbrüste, nicht in den freien Verkauf. Dumme Menschen gibt es leider genug und Missbrauch ist somit vorprogrammiert.