Wenn Natur verstört, wird es teuer

Wenn Natur verstört, wird es teuer

Schwan im Anflug
Schwan im Anflug

Dass die Natur grausam sein kann, dürfte jedem bewusst sein, der Natur aktiv erlebt und sich in ihr aufhält. Tiere leben, sterben, töten und werden getötet – ein natürlicher Kreislauf. Dieses Verständnis scheint vielen Menschen allerdings abhanden gekommen zu sein. In Hamburg könnte es deshalb teuer werden. Ein Schwan soll davon abgehalten werden, Gänseküken zu töten.

Zur Geschichte: Ein Alsterschwan macht in einem Park zurzeit Jagd auf Gänseküken, schreibt die Morgenpost. Das Tier wurde natürlich schon passend betitelt. Es handelt sich ab sofort um einen „Killer-Schwan“. Augenzeugen sind entsetzt, berichtet der „Gänsefachmann“ Simon Hinrichs. Er beobachtet dem Artikel zufolge schon lange die Tiere im Park, hat sogar eine eigene Internet- und Facebook-Seite für die Gänse gegründet. Entsetzt spricht er über die Geschehnisse vor Ort: „Hat der Schwan ein Küken totgebissen, stürzt er sich auf das nächste. Nach und nach vernichtet er somit ganze Familien! Vier Paare haben bereits ihren gesamten Nachwuchs verloren!“ Hinrichs fordert deshalb von der Stadt, dass sie handelt. Der aggressive Schwan solle entnommen werden, sobald sein eigener Nachwuchs geschlüpft ist. Die Schwänin brütet nämlich zurzeit auf der anderen Seite der Alster.  

Über die Schwäne dort wacht Olaf Nieß vom Hamburger Schwanenwesen. Die Situation sei unschön, sagt er der Morgenpost: „Wir sind jetzt täglich vor Ort und beobachten die Lage.“ Um den „Killer-Schwan“ von seinen „Opfern“ zu trennen, soll jetzt ein Zaun im Wasser gezogen werden. Durch den können die Gössel durchschwimmen, der Schwan aber nicht. Und da der Schwan ja bekanntlich das Fliegen verlernt hat, ist dieser Schutzzaun natürlich auch mehr als sinnvoll. So, und wer zahlt den Spaß? Wohl der Steuerzahler. Und zwar für den Schutz vor der Natur! Die „Aggressivität“ und das Verhalten des Schwans sind zu erklären. Im Artikel sagt nämlich Olaf Nieß: „Die Gänse werden dort massiv angefüttert und es sind auf kleinem Gebiet 80 der Tiere.“

Heißt: Zu viele Tiere auf kleinstem Gebiet – die Natur reguliert sich selbst. Das darf aber nicht sein… Natur? Ja klar! Natürliches Verhalten? Bitte nur in einem flauschigen und nicht verstörenden Maß!

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