Trump und die Peta-Kondome

Trump und die Peta-Kondome

Nach dem US-Wahlkampf gehören auch militante Tierrechtler zu den Verlierern.

Gage Skidmore, Donald Trump by Gage Skidmore 3, CC BY-SA 3.0
Gage Skidmore, Donald Trump by Gage Skidmore 3, CC BY-SA 3.0

Nachdem sich der erste Pulverdampf gelegt hat, erlauben wir uns einen Jäger-Blick auf das US-Wahlergebnis und stellen fest: Der geballte Widerstand von Peta & Co. hat Donald Trump wohl eher genützt als geschadet. Und die Forderung nach sinnvollen Änderungen des Waffenrechts nicht vorangebracht, sondern eher zurückgeworfen.

Plumpe Kampagnen gegen die Jägerschaft sind diesseits und jenseits des Atlantiks in Mode. Höhepunkt im US-Wahlkampf war da wohl die Aktion, in der Peta mit viel PR-Tamtam kostenlose Kondome an prominente Jäger verteilte, auch an die Trump-Söhne Donald Jr. und Eric, die sich im Jahr 2011 mit Großwild-Beute hatten ablichten lassen.

Ziel der Aktion laut Peta: Jäger sollen sich nicht mehr fortpflanzen, sondern verhüten. „Wenn unsere Kondome auch nur die Geburt eines einzigen Jägers verhindert haben, konnten wir bereits Tierleben retten“, sagte Peta-Gründerin Ingrid Newkirk. Pop-Ikone Madonna kommentierte die Trophäenjagd der Trump-Söhne: „Noch ein Grund, um Hillary zu wählen!“

Senior Trump, dem die Wahlforscher damals keine Chance für die Präsidentschaftswahl gaben, blieb erst mal in der Deckung: „Meine Söhne lieben die Jagd. Sie sind Jäger und sie sind darin gut geworden“, sagte er. Selber sei er aber kein Nimrod: „Ich glaube nicht an die Jagd, und es überrascht mich, dass sie (die Söhne, Anmerk. d. Red.) sie mögen.“

Trump hatte wohl in Errinerung, wie sehr Tierschutz-Organisationen dem Republikaner-Kandidaten Mitt Romney zusetzten, als im vorletzten Präsidentschaftswahlkampf bekannt wurde, dass Romney seinen Hund mal in einem windgeschützten Transportkäfig auf dem Autodachträger transportierte, weil im Wagen der siebenköpfigen Familie kein Platz mehr für das Tier war.

Heute ahnen wir: Die Mehrheit der Amerikaner hätte Trump wohl sogar solch einen Hundetransport nachgesehen. So wie sie gegen den geballten Widerstand prominenter Tierfreunde und Jagdgegner sogar die Warnungen vor einer Aufweichung des ohnehin schon laschen US-Waffenrechts in den Wind schlug.

Wahlen gegen Jäger nur schwer zu gewinnen

Dass eine Woche nach der Trump-Wahl ausgerechnet die Aktien der großen amerikanischen Hersteller von Jagd- und Sportwaffen in den Keller gehen, ist die Realität. Und Gegenstand bemerkenswerter Spekulationen: Als es noch nach einem Hillary-Sieg aussah, glauben Analysten, hätte die Börse auf einen Waffen-Boom durch Bürger gesetzt, die sich noch vor einer Gesetzesänderung mit Schießzeug eindecken.

Beruhigend ist daran nur die Erkenntnis, dass Wahlen gegen die Barbeque-Mehrheit und die Jäger nur schwer zu gewinnen sind. Hoffen wir also, dass sich Präsident Trump ein Beispiel an Europa nimmt. Auch beim Waffenrecht, das die Angst vor Bürgerkriegen nicht als Bedürfnis durchgehen lässt, aber Jäger und Schützen bisher nicht unter Generalverdacht stellt.

Die Trump-Söhne kommentierten ihr Jäger-Outing übrigens mit einer Begründung, die Jäger-Herzen höher schlagen lässt: „Wir wurden im Jagen und Fischen von unserem Großvater erzogen, der uns lehrte, nichts für selbstverständlich zu halten oder zu vergeuden. Wir haben größten Respekt für die Natur.“