Warum Sichere Waffen-Handhabung gleich doppelt wichtig ist

Ein Österreicher verletzt eine Bekannte durch einen Schuss und setzt die gesamte Jägerschaft damit wieder einmal der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit aus.

Im österreichischen Burgenland hat ein 69-Jähriger einer Jagdfreundin in die Zehe geschossen. Die Verletzte befindet sich auf dem Weg der Besserung. Aber der Unfall schaffte es in die überregionalen Medien.

Das zeigt, wie wichtig der sorgsame Umgang mit Jagdwaffen für das Ansehen der gesamten Jägerschaft ist. Sobald Personenschäden zu beklagen sind, sind Jäger nicht nur ein Fall für die Polizei, sondern auch besonderer Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit ausgesetzt – unabhängig von der persönlichen Schuld.

Aber das ist gut so: Waffenhandhabung gehört zum Wichtigsten bei der Jägerprüfung. Der kleinste Fehler reicht, um durchzufallen. Da sind Nachlässigkeiten wie geladene Gewehre auf dem Autorücksitz kein Kavaliersdelikt, sondern willkommene Gelegenheit für die Forderung, uns Jäger zu entwaffnen.

Ob der ältere Herr im Burgenland alles richtig gemacht hat, ist eine Gretchenfrage. Hat er nämlich nicht, wenn sich in seiner guten Stube unbeabsichtigt ein Schuss löste und einen Menschen traf. In der heutigen Zeit nicht nur ein Fall für die Haftpflichtversicherung, sondern immer auch für den Staatsanwalt und für öffentliche Empörung.

Dass das Waffenrecht in Österreich lockerer ist als bei uns in Deutschland, spielt in diesem Fall keine große Rolle. Zur Jägerprüfung gehört auch bei unseren Nachbarn die sichere Waffenhandhabung, während der Erwerb von Langwaffen mit Ausnahme von Automaten ab dem 19. Lebensjahr des Käufers lediglich einer Meldepflicht unterliegt und auch das Führen auf eigenem, eingefriedetem Grund keiner besonderen Erlaubnis bedarf.

Also doppelt schlimm, wenn ausgerechnet Jäger so in die Schlagzeilen kommen. Und eine eigentlich unnötige Vorbelastung für die Betroffenen, wenn es wirklich mal zu einem unverschuldeten Unfall kommt.