Schweden: Gymnasien sollen Jägerkurse kippen

Schweden: Gymnasien sollen Jägerkurse kippen

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Ein weiterer Schlag gegen die Verwurzelung der Jagd in breiten Bevölkerungsschichten: Ausgerechnet in Schweden soll das Schulfach Jagd abgeschafft werden. Aber der Bürger-Widerstand ist beträchtlich und die Schulbehörde knickt bereits ein.

Noch hat die Jagd in Schweden einen Stellenwert, von dem wir in Mitteleuropa nur träumen können: Die großen Gewerkschaften bieten Jägerkurse für kleines Geld an. Und auch in einigen Gymnasien im Königreich ist Jagdunterricht bisher ganz selbstverständlich. Es sind Schulen, die Forstleute oder auch professionelle Betreuer für den Jagd- und Fischereitourismus ausbilden. Denn in Schweden beginnt die Berufsvorbereitung schon auf der Oberschule – bis hin zum Flugschein für künftige Piloten.

Bis jetzt ist der Kreis der jungen Leute, die so ganz selbstverständlich zur Jagd finden, weit größer als die Zahl der Forststudenten, die in Deutschland während des Studiums ihren Jagdschein machen. Aber das könnte sich ändern:

„Die Schulbehörde schlägt vor, die Kurse in Jagd und Wildtierhege … zu ändern, nachdem sämtliche Gesichtspunkte, die mit der Jagd zu tun haben, ausgehen.“ Die „Entwicklung der Gesellschaft gehe gegen Waffen und den Umgang mit diesen“, die Behörde sei deshalb der Auffassung, dass die Jagd nicht länger einen Platz an den Gymnasien haben sollte.

Vor allem im ländlichen Raum, wo die Jagd noch einen beträchtlichen Teil des Fleischbedarfs sichert, folgte ein Sturm der Entrüstung. Die Schulbehörde ruderte prompt zurück: Nun soll die Jagdausbildung lediglich als Pflichtfach gestrichen werden. Und die Forststudenten sollen ihr Studium auch dann schaffen, wenn sie den Umgang mit Jagd und Waffen nicht erlernt haben. Schülerinnen und Schülern, die das anders sehen, soll der Jagd-Unterricht weiterhin als Wahlfach angeboten werden.

Nun geht der entschärfte Vorschlag erst mal in die öffentliche Anhörung. Und auch die Politik hat noch einige Wörter mitzureden in einem Land, in dem der Jagdschein auch für Politiker nicht ungewöhnlich ist – und auch nicht für den König.