Sachsen-Anhalt: Jagd ist im Wahlkampf nur eine Marginalie

Sachsen-Anhalt: Jagd ist im Wahlkampf nur ein Randthema

Hochsitz
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Jagd ist in den östlichen Bundesländern weit selbstverständlicher und weniger ein Aufreger-Thema als in den westlichen. Diesen Eindruck bestärkt auch ein Blick in die Wahlprogramme der Parteien zur Landtagswahl am 13. März. Wirtschafts-, Asyl- und Flüchtlingspolitik sowie Fragen der sozialen Sicherheit und Entwicklung stehen im Vordergrund. Umwelt-, Natur- und Tierschutz werden zwar thematisiert. Unmittelbar auf die Jagd aber wird selten eingegangen. Das gilt für alle 15 zugelassenen Parteien, von denen nur CDU, Die Linke und SPD in allen 43 Wahlkreisen mit Direktkandidaten antreten. Als sicher darf daneben der Einzug der AfD in den Magdeburger Landtag gelten. Die Prognosen sehen Bündnis 90/Die Grünen und die FDP hart an der Fünf-Prozent-Hürde.

CDU

Für die CDU, deren Ministerpräsident Reiner Haseloff derzeit die große Koalition führt, sind die Jagd sowie die Land- und Forstwirtschaft „ein wichtiger Identifikationsfaktor der Menschen in Sachsen-Anhalt“ und Infrastruktur. Die Partei verspricht den Schutz des Eigentums sicherzustellen, „indem“ für wirtschaftliche Schäden, die durch bedrohte Tierarten wie Biber, Wolf und Luchs verursacht werden, ein finanzieller Ausgleich erfolgt“. Die Christdemokraten wollen „eine nachhaltige und ökonomische Bewirtschaftung von Wild durch die Jagd ermöglichen“. Außerdem wollen sie „ausreichende Ressourcen inkl. Personal“ für die Waldbewirtschaftung sichern und die Ergebnisse der Forststrukturreform erhalten und zukunftsfähig weitergestalten.

Die Linke

Die bislang zweitstärkste Kraft im Lande steht nach eigenen Angaben „für eine naturnahe Waldbewirtschaftung im Einklang mit den sozial-ökologischen Zielen. Sie setzt deshalb auf eine Forstwirtschaft nach den Maßstäben der Zertifizierungsorganisationen. Außerdem setzt sie sich dafür ein, „anerkannten Tierschutzverbänden im Interesse der Einhaltung des Tierschutzes ein Verbandsklagerecht einzuräumen“.

SPD

Der Juniorpartner in der gegenwärtigen Landesregierung will Sachsen-Anhalt „ökologisch modernisieren“ und Lebensräume bedrohter Tier- und Pflanzenarten wiederherstellen. Auch die SPD tritt für ein Verbandsklagerecht für Tierschutzvereine ein.

FDP

Die Liberalen haben sich vielfach zu jagdpolitischen Themen geäußert, etwa mit der Forderung, den Wolf dem Jagdrecht zu unterstellen. Konkrete Wahlaussagen sind jedoch Mangelware.

Bündnis 90/Die Grünen

Ganz im Sinn des bundeseinheitlichen Tenors der Partei heißt es: „Die Jagd muss sich an ökologischen Prinzipien orientieren. Wir brauchen in Sachsen-Anhalt eine Novellierung des Jagdgesetzes. Die Fallenjagd und das Verwenden von bleihaltiger Munition muss unterbunden werden. Jagdhunde dürfen nicht am lebenden Tier ausgebildet werden.“ Außerdem wird ein Verbot des Abschusses von wildernden Hunden und Katzen gefordert.

AFD

Keine Aussagen zu Jagd, Wald oder Wild.