Peta will Traditionsfest verbieten
Peta sorgt sich mal wieder um die Fische: Der traditionsreiche Fischertag der schwäbischen Stadt Memmingen soll verboten werden. Diesmal, weil keine Frauen mitmachen dürfen. Die Fische sind Peta ohnehin meist ziemlich egal.
Klar ist: Über den Fischertag, der auf das Jahr 1572 zurückgeht, regt sich im Allgäu niemand auf, auch nicht die klassischen Natur- und Tierschutzverbände. Nur Peta nützt das berühmte Volksfest alle Jahre wieder, um Stimmung zu machen. Dabei ist nichts dran am Vorwurf, dass hier eine ganze Kleinstadt einer „barbarischen Tradition“ frönt, wie das Peta behauptet.
Etwa 1200 Männer in historischen Kostümen springen am Fischertag in den Stadtbach, um den Forellen dort mit Keschern nachzustellen. Die gefangenen Tiere werden umgehend getötet und später verspeist. Der Mann, der den größten Fisch zur Waage bringt, wird Fischerkönig. Auf Anzeigen in den vergangenen Jahren bekam Peta von den Justizbehörden immer wieder die klare Antwort: Das ist keine Tierquälerei.
Heuer haben sich die „Mickymaus-Tierschützer“ was Neues einfallen lassen: Die Regel, dass nur Männer mitfischen dürfen, diskriminiere die Frauen und Mädchen der Region. Da müsste es ja im Gegenzug Lob für die Jäger geben, die nichts gegen Damen in ihren Reihen haben. Aber in Wahrheit geht es ja nicht um Tier- und Frauenrechte, sondern um Schlagzeilen.
Sicher ist nämlich auch: Wenn Fische tausendfach bedroht werden, etwa durch Kraftwerksprojekte, ist von Peta regelmäßig nicht ein Wort zu hören, vom Nabu meistens auch nicht. Es gibt halt Vereine, die lieber kostenlose Strafanzeigen stellen und das aufwendige Prozessieren um das Wohl von Natur und Tieren den seriösen Verbänden überlassen. Die Spenden fließen ja auch reichlich, wenn Peta & Co. jedes größere Prozessrisiko meiden und schon zufrieden sind, wenn es ordentlich Randale gibt.
Zum Glück springen bayerische Politiker in diesem Fall nicht über jedes Stöckchen: Weder Memmingens SPD-Oberbürgermeister noch Bayerns CSU-Sozialministerin lassen sich auf Diskussionen um das uralte Volksfest ein, obwohl Peta die Ministerin und Frauenbeauftragte mit der Aufforderung lockt, „sich für ein Ende der Tierqualveranstaltung stark zu machen“.
Normalos dürfte eher interessieren, wie gut die Fischerei im Memminger Stadtbach sein kann: Die schwerste Forelle dort wog 4750 Gramm, gefangen beim Fischertag des Jahres 1975.
Gerne hätten wir an dieser Stelle ein Best-Of der Kampagnenmotive von Peta gezeigt, um zu belegen, wie sehr sich Peta um die Gleichstellung und Präsentation der Frau kümmert. Allerdings gibt Peta in den AGBs an: „Die Fotos dürfen nur für Zwecke, die dem Tierrechtsgedanken dienen, sowie für neutrale journalistische Berichterstattung verwendet werden.“
Na dann halt nicht…