Peinliche Wolfsdiagnosen

Peinliche Wolfsdiagnosen

Jäger-Bashing mit Fake-News: Ein Ex-Kriminaler verwechselte Bissverletzungen mit Schusswunden.

Einzelner Wolf im Birkenwald.
Einzelner Wolf im Birkenwald.

Neues Beispiel für grundlose Hetze gegen Jäger im Internet: Der laut „Wolfsberater“ in Niedersachsen erschossene Wolf wurde in Wahrheit totgebissen – womöglich von einem Artgenossen. Die Beleidigungsmaschinerie der Jagdgegner lief trotzdem schon auf Hochtouren.

Der Fall ist typisch für die Szene: Erst mal den eigenen Hass-Fantasien freien Lauf lassen. Dann so genannte Experten zitieren. Und dann in Deckung gehen, wenn die vorgefasste Meinung nicht mehr zu halten ist. Man wird sich ja mal irren dürfen…

Im konkreten Fall hat sich ein offizieller Wolfsberater geirrt. Er stellte fest, dass ein in der letzten Woche bei Dörverden in Niedersachsen aufgefundener Wolf an Schussverletzungen verendet sei. Nun ist klar: Der Wolf wurde totgebissen. Die Anmerkung, dass der schief gewickelte Wolfsberater ein pensionierter Kriminalbeamter ist, gehört zum direkten Zusammenhang. Schließlich hat ja ein vermeintlich erfahrener Fachmann festgestellt, was zu sattsam bekannten Reaktionen im Internet führte – bis hin zu offen geäußerten Mordgelüsten. 

Während die schlimme Panne auf seriösen Pro-Wolf-Seiten eher kleinlaut erwähnt wird, stürzt sich die Meute bereits auf das nächste Menschenopfer: Im brandenburgischen Jännersdorf hat ein Teilnehmer auf einer Gesellschaftsjagd einen Wolf erlegt. Die näheren Umstände sind wegen der laufenden Ermittlungen noch nicht bekannt. Aber die Vorverurteilungen sind schon längst im Netz.

Das passt dann auch zu den Hasstiraden gegen harmlose Autofahrer(innen), denen ein Wolf unter die Räder kam. Auch da unterstellt die Szene gerne Absicht und unlautere Motive. Und fordert sogar Fahrverbote für betroffene Straßen. Fehlt nur noch, dass ein Herdenschutzhund den vermeintlich erschossenen Dörverden-Wolf gekillt hat. Sogar solche Spekulation wären durchaus auf dem Niveau der peinlichen Kriminaler-Diagnose.

Dazu passt ja auch, dass Wolfsfanatiker derzeit Fahndungsfotos posten, die einen Jäger mit einem toten Wolf zeigen. In Wahrheit stammen die Bilder aus Spanien und der Wolf wurde dort bereits vor fünf Jahren ganz legal erlegt.