Mal keine Wolfsmärchen

Mal keine Wolfsmärchen

Nicht schön für kompromisslose Wolfsfreunde: Ausgerechnet im Qualitätssender arte kommen die Kritiker einer unkontrollierten Ausbreitung der Raubtiere zu Wort.

Wölfe
Wölfe

Aus den Mainstream-Medien sind wir so sehr an Märchenstunden zum Thema gewöhnt, dass sich eine einigermaßen faire Darstellung der Wolfsproblematik wohltuend abhebt. So auch die arte-Reportage „Re: Der Wolf – Jäger oder Gejagter?“ Der Zuschauer erfährt von den Anstrengungen der Weidetierhalter. Er erfährt, wie kleinlich die öffentliche Hand den Schadenersatz handhabt.

Vor allem dürfen direkt betroffene Menschen ihre tief sitzende Angst um Kinder und Bewegungsfreiheit ohne hämische Rotkäppchen-Kommentare zu Protokoll geben. Um die Schwierigkeiten mit den Herdenschutzhunden wird nicht herumgeredet. Und wir erleben Wolfsfreunde, die mit anpacken beim Schutzzaunbau.

Unkommentiert bleibt die Klage eines Wolfsbetreuers. Und auch seine Rechnung, warum die Zahl der Tiere sich nicht alle zwei Jahre verdoppelt, wenn die Hälfte eines Wurfs vor dem Erwachsenwerden umkommt. Dass da eigene Rechenregeln gelten, spürt so womöglich auch der unvoreingenommene Zuschauer.

Interessierte merken: Die Stimmung dreht sich, nicht nur in der Politik, sondern auch in den seriösen Medien. Da ist den Wölfen zu wünschen, dass der zunächst übergroßen Begeisterung nicht die große Ablehnung folgt. Realismus wäre ein guter Weg, das zu verhindern.

Die Reportage kann noch bis zum 1. Mai in der arte-Mediathek aufgerufen werden (hier klicken).

Einen umfangreichen Überblick über das Thema Wolf finden Sie auch hier in unserem Wolfsticker: Hier klicken!