James Bond gegen Florian Asche

James Bond gegen Florian Asche

Florian Asche legt sich bei „Focus Online“ mit mächtigen Gegnern an. Eine Woche nach dem ZDF-Jubel-Fernsehfilm über Wale und Delfine zählt der streitbare Jäger und Rechtsanwalt die Sünden auf, die sogenannte Tierbefreier auch an den großen Meeressäugern begehen.

Asche gegen Hannes Jaenicke lautet die öffentliche Auseinandersetzung. Hier der passionierte Anwalt mit seinen bekannt klaren Worten zu Jagd und Tierschutz. Dort der prominente Schauspieler, der schon vor Jahren den Tierschutz als sein Thema entdeckt hat.

Beide Männer sind ziemlich kompromisslos. Und ungleich bewaffnet: Gegen Jaenickes Bildschirm-Präsenz und Talkshow-Übermacht tut sich die Wahrheit schwer. Aber Florian Asche versucht es wenigstens. „Mit der Vermenschlichung von Tieren machen wir uns zum Narren“, beginnt er seine Philippika auf Focus Online.

Vorab: Asche hat recht. Aber die Frage bleibt, ob die Masse der Focus-Leser das versteht. Wo das breite Publikum doch einem Dauerbeschuss durch begnadete Selbstdarsteller von Kieling bis Wohlleben ausgesetzt ist und Moderatoren wie Markus Lanz besonders kritiklos werden, wenn sie Protagonisten der oft so abstrusen Tierrechtsideologie in ihrer Runde sitzen haben?

Da wird hemmungslos mit meist ungerechtfertigten Neidgefühlen gegen die Jägerschaft operiert. Da werden Fakten verbogen, dass sich die Balken biegen. Und da wird schlicht verheimlicht, dass solcher Promi-Tierschutz an den Interessen der Normalbürger weit vorbei geht. Weil sie keine Sauen in ihren Vorgärten wollen und keine Wölfe am Waldkindergarten. Und weil sie froh sind, wenn ihr Geld für den Einkauf im Supermarkt reicht.

Foto: wikipedia.org /  			Allan warren, Sir Roger Moore Allan Warren, CC BY-SA 3.0
Foto: wikipedia.org / Allan warren, Sir Roger Moore Allan Warren, CC BY-SA 3.0

Wie klein die Klientel der Nobel-Tierschützer ist, zeigt eine Nachricht aus München: Dort muss wohl der letzte Veganer-Supermarkt der Millionenstadt mangels Kundschaft zusperren. Aber niemand fragt, ob öffentlich-rechtliches Fernsehen seinem Auftrag gerecht wird, wenn es einer Schickeria-Scheinwelt den Anstrich gibt, die Wirklichkeit zu sein.

Gegen solche Zerrbilder kämpft Florian Asche seit Jahren und mit Verve. Wie jetzt im Focus: „Sobald ein Tier aus einen Zoo flieht, deuten Tierschutzorganisationen die Flucht als Sehnsucht nach Freiheit. Doch dafür gibt es keine Belege. Wir müssen endlich aufhören, tierisches Verhalten zu vermenschlichen.“

Dabei lenkt der Jäger Asche den Blick auf die Prominenten, die sich so gern für die Hass-Kampagnen von Peta & Co. hergeben und so dafür sorgen, dass auch einst seriöse Verbände im Konkurrenzkampf um Spendengelder Maß und Ziel vergessen. Im konkreten Fall geht es um James-Bond-Darsteller Roger Moore, der neuerdings für Schwertwale und Orcas kämpft – unter anderem in der Bildzeitung.

Wie so oft lässt sich auch in diesem Fall ein Prominenter vor einen Karren spannen, der in einer Welt der Unwahrheiten unterwegs ist. Orca „Morgan“, für den der Geheimagent a.D. so medienwirksam kämpft, verdankt sein Leben nämlich dem Delfinarium, aus dem er nun angeblich fliehen wollte: Im Jahr 2010 war das Tier völlig entkräftet von der niederländischen Küstenwache aus dem Wattenmeer geborgen worden. Die Menschen haben ihm nicht die Freiheit geraubt, sondern das Leben gerettet.