Forst will mehr Sport im Wald

 Forst will mehr Sport im Wald

In Mecklenburg-Vorpommern vereinbaren der Landesforst und der Landessportbund eine enge Kooperation – dabei sollen laut Landwirtschaftsminister Backhaus die Interessen „aller Akteure“ im Wald berücksichtigt werden.

Biker im Wald
Biker im Wald

Der Wald zieht die Menschen an – gerade jetzt im Frühling, wenn die Natur mit aller Kraft erwacht. Während die einen Ruhe und Erholung suchen, wollen die anderen ihren sportlichen Aktivitäten nachgehen. Und dabei sollten alle berücksichtigen, dass der Wald vor allem der Lebensraum für Pflanzen und Tiere ist. In Mecklenburg-Vorpommern, wo rund ein Viertel der Landesfläche von Wald bedeckt ist, hat Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus das Thema „Sport im Wald“ jetzt zur Chefsache gemacht: Der SPD-Politiker unterzeichnete zu Wochenbeginn, stellvertretend für den Landesforst, eine Kooperationsverbindung mit dem Landessportbund. Das Motto: „Wald bewegt – Sport verbindet“.

Die Kooperationspartner wollten „ab sofort den Sport im Wald mit seinen positiven gesundheitlichen und sozialen Effekten verstärkt ins Blickfeld der Menschen rücken“, erklärte Backhaus laut einer Pressemitteilung. „Zugleich wollen wir Sportler und Erholungssuchende über die Bedeutung des Waldes als Natur- und Lebensraum informieren und für die Akzeptanz einer nachhaltigen, naturnahen Forstwirtschaft werben.“ Ziel sei der Interessenausgleich zwischen allen Akteuren im Wald – also zwischen Waldbesitzern und wirtschaftlichen Nutzern, Naturschützern, Erholungssuchenden und sportlich Aktiven wie Reitern, Radlern, Joggern oder Wanderern. Was auffällt: Obwohl Minister Backhaus sich schon häufig „pro Jagd“ geäußert hat, sucht man die Jäger in dieser Aufzählung vergeblich.

Wie mehr Sportaktivitäten im Wald bei gleichzeitiger Ruhe fürs Wild funktionieren können – darauf bleibt Backhaus die Antwort schuldig

Ob und wie vermehrte Freizeitaktivitäten im Wald bei gleichzeitiger Ruhe fürs Wild funktionieren können – darauf bleibt Backhaus die Antwort schuldig. Beispiele für Konflikte, aber auch für erfolgreiche Kooperationen gibt es bereits, etwa bei Bikern oder bei Geocachern (wir berichteten hier und hier). Wenn man den Ausführungen des Ministers glauben darf, könnte es bald jedenfalls richtig voll werden in den Wäldern Mecklenburg-Vorpommerns. Für den Politiker ist der Sport in der Natur nämlich ein „gesunder Ausgleich in Zeiten zunehmender Urbanisierung, Globalisierung und Digitalisierung“. Weiter sagte Backhaus: „Angesichts einer zunehmend naturfernen Lebensweise wächst das Bedürfnis der Menschen nach Erholung und Ausgleich in Wald und Natur.“

Bereits am 16. Mai wird es erstmals sportlich im Wald: Dann soll im Forstamt Grabow ein „Waldsportfest“ über die Bühne gehen. Gemeinsame Sportveranstaltungen – vornehmlich in Kommunal- oder Staatswaldgebieten – wird es künftig regelmäßig geben, das ist ein fester Bestandteil der neuen Kooperation zwischen Forst und Sportbund.