„FACE arbeitet für die Jäger“

„FACE arbeitet für die Jäger“

Laut dem Kommentar von Dr. Rolf Baldus steckt FACE, der Dachverband der Jagd in Europa, seit zwei Jahren in einer Führungskrise.

In unserem Artikel „Wo ist die Stimme der Jäger in Brüssel?“ thematisiert Dr. Rolf D. Baldus eine Führungskrise bei dem europäischen Dachverband der Jäger FACE, die nach seiner Einschätzung eine wirkungslose Lobbyarbeit zur Folge hat. Baldus begründet seine Ausführungen unter anderem damit, dass die Lobbyarbeit der Jagdgegner deutlich effizienter zu sein scheint, da immer wieder im Europaparlament verschiedenste Anträge gegen die Jagd gestellt und diskutiert werden. Er meint, wir brauchen mehr jagdliches Engagement auf europäischer Ebene.

Der Artikel sollte zum Nachdenken und zur Diskussion anregen. Das scheint zu funktionieren. Nach einigen Diskussionen vor und hinter den Kulissen hat uns nun auch eine Stellungnahme von FACE-Präsident Dr. Michl Ebner erreicht, die wir hier veröffentlichen:

„FACE arbeitet für die Jäger. Im Gegensatz zu dem, was Sie beschrieben haben, ist die FACE sehr aktiv und wirksam an der Arbeit.

Seitdem ich im September 2015 mein Amt antrat, hat FACE zwei ehrgeizige Ergebnisse erreicht. Das erste besteht darin, im Europäischen Parlament eine tiefe Änderung des Vorschlags der Europäischen Kommission, die eine unbegründete Verschärfung der Waffenrichtlinie beabsichtigte, erzielt zu haben, die nun Jägern ermöglicht, – unter anderem – weiterhin halbautomatische Büchsen zu verwenden, und teure und unnötige obligatorische Arztbesuche erspart. In einem politischen, von der Angst vor der terroristischen Gefahr geprägten Umfeld ist dies keine kleine Leistung. Ob im Trilog der EU-Institutionen dies auch durchgesetzt werden kann, hängt großteils von den Regierungen in den Mitgliedsländern ab.

Das zweite Ergebnis liegt im jüngsten Verzicht der Europäischen Kommission, die Vögel- und die Habitat-Richtlinien aufzuschnüren und weitgehend zu überprüfen – eine Initiative, die weitreichende und sicher negative Folgen für die Jagdausübung in allen Mitgliedsländern der EU gehabt hätte.

Dies sind zwei bemerkenswerte Erfolge, die sich FACE als Prioritäten gesetzt hatte und in der Tat erreicht hat, im Interesse aller europäischen Jäger.

Was die Bemerkung über das FACE-Personal betrifft, muss ich feststellen, dass die FACE immer schon einen hohen Turnover an Mitarbeitern gehabt hat. Dies ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter den sehr wettbewerbsfähigen und flexiblen Arbeitsmarkt in Brüssel, der heute wie in der Vergangenheit in der Lage ist, die Kompetenzen für sich zu gewinnen, die die FACE in ihrem Sekretariat gebildet hat.

Es ist wichtig, an dieser Stelle hervorzuheben, dass FACE über sehr begrenzte Ressourcen verfügt. Im Vergleich zu den Grün- und den Tierrechtsorganisationen, die in Brüssel tätig sind, ist das Finanzierungsverhältnis jeweils 1 zu 14,3 und 1 zu 15. Das bedeutet, dass für jeden Mitarbeiter, der von FACE in der Verteidigung der Jagd eingesetzt wird, 30 Personen beschäftigt sind, um die Jagd zu begrenzen und zu verbieten. Zur Zeit arbeite ich zusammen mit den 35 Mitgliedern von FACE daran, diese Ressourcengefälle zu reduzieren, um eine stärkere Vertretung der Jäger in Brüssel zu erreichen.

Die positiv-konstruktive Zusammenarbeit von FACE, CIC und ELO ist für mich grundlegend. Dafür werde ich mich auch aktiv weiterhin einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Michl Ebner

FACE-Präsident“