Eine Niederlage für Natur- und Artenschutz

Eine Niederlage für Natur- und Artenschutz

Die bayerischen Planungen für riesige Hochwasser-Rückhaltebecken an der Donau kommen nicht zu den Akten. Himmeltraurig, findet unser Blogautor.

Hochwasser Donau
Hochwasser Donau

Kein guter Tag für den Naturschutz in Bayern: Die riesigen Hochwasser-Staubecken an der Donau sind doch nicht vom Tisch. Auch weil Grüne Druck für die Polder machten.

Der Verzicht auf diese extreme Art des „technischen Hochwasserschutzes steht sogar im Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern. Aber jetzt wird trotzdem weiter geplant und untersucht. Und der BUND steht mit seinem „Nein“ plötzlich ziemlich alleine.

Selbst wenn jetzt in den meisten Kommentaren steht, dass die Freien Wähler umgefallen seien: Auch die SPD fand es bis vor Kurzem gut, dass die Staatsregierung auf die umstrittenen Rückhaltebecken hinter haushohen Deichen verzichten wollte.

Bayerns Grüne sprechen in der Polder-Causa schon länger mit gespaltener Zunge. Ihre Abgeordneten aus den niederbayerischen Hochwasser-Gebieten spekulierten sogar, ob die Polder nicht gebaut werden, weil im besonders betroffenen Landkreis Regensburg die Lebensgefährtin von Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger die Landrätin ist.

In der aktuellen Debatte fällt kaum ein Wort zur Frage, was mit den Wildtieren passiert, wenn die Polder-Flächen schlagartig geflutet werden. Und was das speziell auch für die Bodenbrüter bedeutet. Sogar der Landesbund für Vogelschutz als bayerischer Nabu-Ableger ist erstaunlich leise.

FW-Chef Aiwanger, der nun klein beigeben musste, hatte immer wieder daran erinnert, dass für mehr Hochwasserschutz am bayerischen Donau-Unterlauf Soforthilfe möglich wäre: Die Kraftwerksbetreiber müssten nur die Staustufen absenken, wenn Flutereignisse drohen. Aber darauf hofften die Betroffenen schon beim Jahrhundert-Pfingsthochwasser von 1999 meist vergeblich.

Dabei war es mal der ehemalige Umweltminister und heutige Ministerpräsident Markus Söder, der seine CSU von den Plänen für einen Maximal-Ausbau der Donau abgebracht hat. Auch unter dem Eindruck der Proteste des BUND, der seit Jahrzehnten um den natürlichen Hochwasserschutz durch die Donau-Auwälder und die Moore im Donau-Einzugsgebiet kämpft. Wie jetzt wieder mit herzlich wenig Unterstützung aus der Politik.