Die Kehrseite des Peta-Trollens

Die Kehrseite des Peta-Trollens

Im Augenblick übernehmen viele Jäger bei Facebook den von Peta initiierten Profilbild-Rahmen mit der Aufschrift „Shoot Selfies, not Animals“. Was Sie über die Aktion jetzt wissen sollten.

Jägerin
Jägerin

Die umstrittenen Aktivisten von Peta sind bekannt für ihre öffentlichkeitswirksamen Aktionen. Seit Anfang vergangener Woche sorgen die Tierrechtler auch in Jägerkreisen wieder für Wirbel: Mit einem Rahmen, den Facebook-User über ihr Profilbild legen können, sollen sich die Benutzer öffentlich gegen die Jagd und für Peta positionieren. Der griffige Slogan: „Shoot Selfies, not Animals“, zu Deutsch „Schieß Selfies, keine Tiere“.

Doch nicht nur überzeugte Jagdgegner benutzten den Rahmen. Immer mehr Jäger in den USA und auch in Deutschland begannen, den Peta-Slogan für ihre eigenen Profilbilder zu verwenden, auf denen sie zumeist mit erlegten Wildtieren posieren. Mittlerweile ist Facebook voll von Profilbildern, auf denen Jäger und ihre Trophäen zusammen mit dem Peta-Schriftzug zu sehen sind. Auch wenn dieses „Trollen“ darauf abzielen soll, Peta eins auszuwischen, kann es leider genau den umgekehrten Effekt haben. Wir erklären, warum Sie es sich genau überlegen sollten, ob Sie den Profilbild-Rahmen von Peta benutzen.

Vorab: Es kostet Peta weder Geld, den Frame einzurichten, noch verdienen die Tierrechtler einen Cent daran. Auch können keine personenbezogenen Daten dadurch gesammelt werden. Das erklärte die Seite OutdoorLife.com. Peta erlangt einzig und allein Informationen darüber, wie viele Menschen den Rahmen verwenden und wie viele ihn als Konsequenz in ihrer Timeline sehen.

Wenn die Tierrechtler den Jägern damit also nicht direkt schaden können, warum sollte man den Rahmen dann nicht verwenden? Diese Frage könnte man sich berechtigterweise nun stellen. Zugegeben, die Versuchung ist groß, Peta mit ihren eigenen Mitteln schlagen zu wollen. Doch die Aktion kann schnell zur Social Media-Falle werden.

Hierzu einige Überlegungen: Es geht Peta überhaupt nicht darum, Jäger vom Tiere töten abzuhalten. Vielmehr sollen Nichtjäger zu Jagdgegnern gemacht werden. Denn nur wenn Jäger weiter Tiere töten und auf der anderen Seite „normale“ Leute von den vermeintlichen „Grausamkeiten der Jagd“ überzeugt werden, können die Tierrechtler weiter fleißig Spenden sammeln.

Wie sieht es aber für diese „normalen“ Leute aus, wenn sie in sozialen Medien massenhaft auf Fotos von Jägern stoßen, die mit erlegten Tieren posieren? Wie wirken solche Bilder auf die Mehrheit der Nichtjäger, die keinen Einblick in die Hintergründe der Jagd haben, die mit den Bildern keine eigenen Jagdmomente verbinden? Es besteht die Gefahr, dass genau diese Mehrheit vollkommen ihre neutrale Position gegenüber der Jagd verliert, was es den Tierrechtlern umso leichter macht, sie für Anti-Jagd-Kampagnen zu begeistern.

Selbst Nichtjäger, die Jagd als wichtig für den Naturschutz erachten und ab und zu gerne Wildfleisch essen, die vielleicht sogar selbst Jäger zu ihrem Bekanntenkreis zählen, haben meist wenig Verständnis für die Idee, Tiere einer Trophäe wegen zu töten. Die meisten Nichtjäger sind der Trophäenjagd gegenüber nicht positiv gestimmt, auch wenn viele von ihnen oft gar nichts über die positiven Seiten der Trophäenjagd wissen. Eine Nichtjägerin sagte etwa gegenüber OutdoorLife, sie habe durchaus das Ideal eines Jägers im Kopf, der das respektiert, was er tötet. „Wenn ich aber diese Fotos von Leuten mit einem dicken Grinsen im Gesicht sehe, das sagt ‚lol, ich habe das Ding getötet’, dann tritt das dieses Ideal mit Füßen.“ Umfragen wie diese bestätigen, dass die meisten Menschen genau diese Einstellung vertreten – und man kann davon ausgehen, dass auch Peta diese Statistiken kennt.

Foto: Ryszard Adamus / Ein Aspekt der Jagd, der von Tierrechtskampagnen gern verschwiegen wird: Die Hege des heimischen Niederwilds.
Foto: Ryszard Adamus / Ein Aspekt der Jagd, der von Tierrechtskampagnen gern verschwiegen wird: Die Hege des heimischen Niederwilds.
Foto: Alexander Küper / Mehr Bio geht nicht: Wildbret erfreut sich auch bei Nichtjägern meist großer Beliebtheit.
Foto: Alexander Küper / Mehr Bio geht nicht: Wildbret erfreut sich auch bei Nichtjägern meist großer Beliebtheit.

Das soll jedoch nicht heißen, dass Jäger ihre Passion ab jetzt lieber aus den sozialen Medien fernhalten sollen – im Gegenteil. Wie der Autor von OutdoorLife treffend bemerkte: „…But We Can Still Punk Peta“! Der Peta-Profilbildrahmen ist nur nicht der geeignete Weg, Nichtjägern die Jagd verständlich zu machen. Daher haben wir für Sie hier einige Ideen aufgelistet:

1. Emotionen mit Fakten begegnen.

Die Tierrechtler-PR zielt darauf ab, Emotionen zu wecken. Süße, gequälte Tiere und nackte Models in Plastikfolie generieren eben die höchsten Spendensummen. Halten Sie also am besten mit knallharten Fakten und gesundem Menschenverstand dagegen. Das kann schon bei den Facebook-Freunden anfangen, die Peta geliked haben oder ihr Profilbild mit einem griffigen Slogan versehen. Informieren Sie andere über den Nutzen der Jagd! Zahlen und Informationen finden Sie zum Beispiel auf den Seiten des Deutschen Jagdverbandes (DJV).

2. Die Geschichte hinter dem Bild erzählen.

Wenn Sie Ihre Jagderlebnisse in Form von Bildern mit anderen teilen wollen, dann erzählen Sie doch einfach mal die Geschichte dahinter. Zum Beispiel, warum Sie sich an diesen Jagdmoment besonders gerne zurückerinnern, oder wie viele nahrhafte Mahlzeiten dank des erlegten Tiers auf den Tisch gekommen sind.

3. Aktion statt Reaktion.

Es fällt manchmal schwer, angesichts der hanebüchenen Aktionen von Tierrechts-Extremisten die Fassung zu bewahren. Es kann allerdings auch nicht die Lösung sein, immer aggressiv dagegenzuhalten und sich somit die Möglichkeit zu verbauen, aktiv für die Jagd zu werben. Daher lieber selbst tätig werden und die Tierrechtler reden lassen – denn das haben sie immer schon gemacht.

4. Jemanden zur Jagd einladen.

Selbst tätig werden kann ganz leicht sein: Laden Sie doch mal andere ein, Sie auf die Jagd zu begleiten. Peta-Anhänger werden Sie dadurch vielleicht nicht überzeugen, dafür werden Sie aber neugierigen Nichtjägern zeigen können, wie die Jagd wirklich funktioniert. Je weniger Nichtjäger dadurch auf die Horrorgeschichten von Peta und Co. reinfallen, umso besser!

5. Beziehen Sie Stellung.

Zeigen Sie, wozu Sie stehen! zum Beispiel mit unserem Jagd-Frame bei Facebook. Damit können Sie ganz einfach Ihr Profilbild ergänzen, am besten ohne Trophäe, um auf Facebook Flagge zu zeigen.