Die Jägerprüfung gehört zum Abitur

Die Jägerprüfung gehört zum Abitur

Schwedens Jagd-Gymnasien erfreuen sich anhaltender Beliebtheit und politischer Unterstützung.

Schweden
Schweden

Immer wieder wird klar, warum sich für Jäger ein Blick nach Schweden lohnt. Diesmal gibt’s zwei gute Nachrichten: Ein Schulpolitiker will mehr Wildbret auf dem Speiseplan der Schulen. Und auf einer großen Jagdmesse treten gleich sieben Schulen zum Wettbewerb der schwedischen Jagd-Gymnasien an.

Logisch, auch in Schweden gibt’s reichlich Jagdgegner und Hardcore-Tierrechtler. Aber zumindest im ländlichen Raum haben sie einen schweren Stand. Zu eng sind dort die Verbindungen zum Waidwerk, auch wegen der Tiefkühltruhe. Und wegen der Gemeinschaft, die zur Elchsaison nicht nur für Jäger ein Höhepunkt des Jahres ist.

Das hat offenbar Folgen: So wie es Gymnasien gibt, die auf den Pilotenberuf oder den Medizinbereich vorbereiten, gibt es ganz selbstverständlich Schulen für junge Leute, die Jäger (oder Jägerin) werden wollen. Oder Guide im Outdoor-Tourismus. Auch da gehören Jagd und Fischerei dazu.

Ein Ergebnis: Im Rahmen der großen Jagdmesse auf Schloss Tullgarn treten im Mai gleich sieben Gymnasien zum Wettbewerb der besten Nachwuchsberufsjäger an. Wohl auch ein Signal an Jagdgegner, die vor zwei Jahren mit dem Versuch scheiterten, diese Ausbildungsgänge zu streichen.

Bildungsministerin Anna Ekström von den Sozialdemokraten antwortete mit der Ankündigung, dass es weitere Angebote speziell für den Jagdtourismus geben soll. Und mit der Feststellung, dass diese Schulen auch einen wichtigen Beitrag zur Bildung in Ökologie und Naturverständnis leisten. Letztes Jahr legten im bevölkerungsarmen Schweden immerhin 19 junge Frauen und Männer die Wildmeisterprüfung ab.

Ebenfalls spannend: In der nordschwedischen Stadt Lulea sorgte eben der fürs Schulwesen zuständige Kommunalrat Niklas Nordström für Schlagzeilen: Der Sozialdemokrat will mehr Wildbret auf dem Mensa-Speiseplan der städtischen Schulen. Das sei ein Lebensmittel aus der Region, ohne weite Transportwege – und aus klimaschonender Herkunft.