Der Wolf und die Ideologen

Der Wolf und die Ideologen

Unser Kommentar zum Ende einer ideologisch geprägten Willkommenskultur.

Wolf im Schnee
Wolf im Schnee

Schwere Tage für kompromiss- und ahnungslose Wolfsfreunde: Bis weit hinein in Lager der Realo-Grünen hat die Stunde der Wahrheit begonnen. Mit dem Abschuss von Problemwölfen ebenso wie mit dem Abschied vom Feindbild Jäger.

Was der NABU in Schleswig-Holstein in der aktuellen Entnahme-Debatte zu Papier gebracht hat, ist aller Ehren wert. Sie haben dort wohl eingesehen, dass Wolfsschutz nicht das alleinige Maß der Dinge sein kann. Dass Ökologie auch Realitätssinn braucht, zumal beim Bewahren der Weideviehhaltung.

Wie an dieser Stelle schon lange vorhergesagt, scheidet sich die Spreu vom Weizen. Die Denkfehler der Sparten-Ökologen werden klar erkennbar. Gerade beim Wolf, der als Gallionsfigur der Jagdgegner ebenso ausgedient hat wie als Symbol des Irrtums, dass Natur die Dinge des Lebens von allein regelt.

Wahr ist: Es gilt auf dieser Welt weit mehr zu schützen als ein Raubtier, dessen Existenz letztlich vom Wohlwollen der betroffenen Menschen abhängt. Und nicht von Wachträumen derer, die nicht über den Tellerrand ihrer Illusionen blicken.

Wer die Wolfsberichterstattung in den Massenmedien verfolgt, muss feststellen: Die Stimmung kippt. Und daran sind nicht Jäger und Bauern schuld, sondern die Architekten eines Lügengebäudes, das vor den Augen des interessierten Publikums zusammenbricht.

Die Rückkehr des NABU in die Wirklichkeit ist da nur ein Symptom. Noch schwerer wiegt, dass die demokratischen Institutionen offenkundig erkennen, wie sehr Wolfsschutz um jeden Preis ihre Autorität untergräbt. Weil die große Mehrheit der Wählerrinnen und Wähler zunehmend spürt, dass nicht Rotkäppchen gelogen hat, sondern jene Leute, die den Wolf zum Kuscheltier erklären wollten.

Wer genauer hinschaut, der stellt fest, dass hinter Kulissen der Versuch eines umfassenden Wertewandels steckt: Der Mensch soll sich vom oberen Ende der Nahrungskette verabschieden. Er soll auf Errungenschaften verzichten, die letztendlich entscheidend sind beim Kampf gegen den Hunger in der Welt, gegen Seuchen – und auch gegen die Ignoranz.

Zum bitteren Ende gedacht, wäre diese vermeintlich bessere Welt in Wahrheit eine Welt, in der die Menschen mit den Rindviechern ums Grünfutter konkurrieren – logisch unbewaffnet. Das mag (ganz natürlich) auch das Problem der Überbevölkerung lösen. Aber um welchen Preis?

So wahr Jäger weit weniger grausam mit Mitgeschöpfen umgehen als die übrigen Raubtiere, ist auch wahr, dass der Mensch sich eine Welt geschaffen hat, die Spielräume lässt. Für das Recht der Schwächeren, für Empathie. Und sogar für einen Artenschutz, der auf das reine Nützlichkeitsdenken verzichtet. Anders hätte auch der Wolf wohl keine Zukunft.