Brandrede gegen Öko-Ideologien

Brandrede gegen Öko-Ideologien

Na bitte, geht doch: Im Düsseldorfer Landtag hat ein CDU-Abgeordneter eine nachdenkenswerte Rede gegen das Spartendenken im Naturschutz gehalten. Und für eine Ökologie geworben, die Platz für die Menschen lässt.

Rainer Deppe (CDU)
Rainer Deppe (CDU)

„Statt die Natur sich selbst zu überlassen, brauchen wir eine Intensivierung des Naturschutzes“, fordert Rainer Deppe. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion verweist dabei auf den oft ignorierten Umstand, dass der intensive Schutz einzelner Arten nicht selten vielen anderen Arten schadet.

Das vermeintliche Patentrezept, die Natur sich selbst zu überlassen, führe zu einer Auslese bei der natürliche Vielfalt auf der Strecke bleibe, glaubt der CDU-Mann: „Das Recht des Stärkeren hat sich nicht gerade als das Erfolgsmodell für Artenvielfalt erwiesen.“

„Moderner Naturschutz“ muss nach Rainer Deppes Überzeugung die Möglichkeiten des Menschen nützen, um natürliche Verdrängungsprozesse im Sinne des Artenschutzes abzufedern: „Wenn beispielsweise der Bestand von Bachforelle und Bachneunauge sich verbessert und im gleichen Zeitraum der von Aal und Äsche sich verschlechtert – dann muss das Gründe haben. Diese müssen wir erkennen und dann entsprechend handeln.“

Der Abgeordnete erinnert in diesem Zusammenhang sogar an eine Landtagsantwort des abgewählten Umweltministers Johannes Remmel: Der Grüne habe im Juni 2016 auf eine Anfrage zugeben müssen, dass sich mehrere hundert wildlebende Arten so positiv entwickelt haben, dass sie in Nordrhein-Westfalen von der „Roten Liste“ gestrichen werden konnten. Darunter Feldhase, Biber, Fischotter, Wildkatze, Uhu, Rotmilan und Schwarzstorch.

Seine Warnung, Erfolge beim Artenschutz zu unterschlagen und die Situation schlecht zu reden, verbindet der Vize der Regierungsfraktion mit einem Lob für die Landwirtschaft: „Die wertvollsten Landschaften, die größte Artenvielfalt haben wir gerade dort, wo die Natur eben nicht sich selbst überlassen wurde, wie bei mir vor der Haustür in der Wahner Heide. Ohne die Pflege durch Rinder, Schafe, Ziegen, durch regelmäßiges Mähen, durch Beseitigung von Bäumen und dem Kirschlorbeer wäre die Heide längst verbuscht, so dass viele Arten ihren Lebensraum verloren hätten.“

Einen Seitenhieb auf vermeintlich umweltbewusste Stadtmenschen gibt der Politiker auch noch. Das Angebot von Landwirten, für 25 Euro jährlich 100 Quadratmeter blühende Bienenweide anzulegen, werde bisher nur zurückhaltend angenommen: „In die Hofläden kommen immer noch mehr Menschen, um Obst, Fleisch, Käse oder Eier zu kaufen, als um zu erklären, dass sie eine Bienenweide anlegen.“

Hier der Link zum Video der Landtagsrede.