Zahmes Damwild für Drückjagd: Jagdverbände nehmen Stellung

Veröffentlicht am 19.04.2024

Jagdverbände distanzieren sich von kriminellen Praktiken und fordern zügige Aufklärung des Falls

Damwild im Schnee. (Symbolbild: Lubos Houska auf Pixabay)
Damwild im Schnee. (Symbolbild: Lubos Houska auf Pixabay)

Vor einer Drückjagd im Dezember 2023 in Rheinland-Pfalz soll Damwild aus einem Gatter ausgesetzt worden sein (wir berichteten). Jagdgästen aus den Niederlanden haben dann auch nichtsahnend einige dieser Stücke Damwild erlegt. Im Wildbret besagter Tiere wurde Beruhigungsmittel nachgewiesen.

Der Deutsche Jagdverband (DJV), der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz (LJV) und die Koninklijke Nederlandse Jagersvereniging (Jagersvereniging) verurteilen das Aussetzen und Betäuben von zahmem Gatterwild aufs Schärfste, wie der DJV in einer Pressemitteilung bekanntgibt. Insbesondere zum Zweck der Jagd sei dies grundsätzlich verboten, heißt es vom Dachverband der deutschen Jäger. Der LJV wird Strafanzeige stellen, heißt es weiter.

„Solche kriminellen Praktiken widersprechen unserem Verständnis von Waidgerechtigkeit und haben mit Jagd rein gar nichts zu tun“, sagte dazu DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Die drei Jagdverbände distanzieren sich entschieden von illegalen Praktiken Einzelner, die dem Ansehen von Jagd und Jägern schaden. Die ermittelnden Behörden werden aufgefordert, alles dafür zu tun, die Hintergründe des konkreten Falls aufzuklären. Sollte sich der Verdacht bestätigen, müssten die Verantwortlichen mit aller Härte des Gesetzes bestraft werden, so die drei Verbände.