Jäger machen sich für Legalisierung der Bogenjagd stark

Veröffentlicht am 25.07.2023

Jagdgesetznovellierung: Der LJV Mecklenburg-Vorpommern regt die Freigabe der Jagd mit Pfeil und Bogen beim Landwirtschaftsministerium an

Ein junger Bogenjäger hält einen modernen Jagdbogen im Anschlag. (Symbolbild: iStock/Mountain Creek Imagery)
Ein junger Bogenjäger hält einen modernen Jagdbogen im Anschlag. (Symbolbild: iStock/Mountain Creek Imagery)

Die Diskussion um die Legalisierung der Bogenjagd in Deutschland spaltet schon seit einigen Jahren die Jägerschaft der Republik. Den Stein so richtig ins Rollen brachte bereits im Jahr 2019 der Vorstoß diesbezüglich der Gemeinden Stahnsdorf und Kleinmachnow (Landkreis Potsdam Mittelmark) aus Brandenburg (wir berichteten), die jetzt durch die Jagd nach der vermeintlichen Löwin wieder in die Schlagzeilen gerieten. Die ausufernde Wildschweinpopulation, sollte auf Vorschlag der beiden Gemeinden auch mit Pfeil und Bogen reduziert werden dürfen, da die konventionelle Jagd mit der Büchse, gerade im innerstädtischen Bereich, durch die Gefahr von Querschlägern, viel zu groß wäre. Denn ganze Rotten bewegen sich dort wie selbstverständlich selbst bei helllichtem Tageslicht in Seelenruhe durch die Straßen und richten nicht nur in Parks und Gärten enorme Schäden an. Großes Vorbild war und ist die spanische Kapitale Madrid, in der schon viele Jahre die Jagd mit Pfeil und Bogen auf Wildschweine erfolgreich zur innerstädtischen Bestandsreduzierung beiträgt (wir berichteten).

Neuer Versuch in Mecklenburg-Vorpommern

Jetzt versucht nach Angaben der dpa der Landesjagdverband Mecklenburg-Vorpommern sein Glück, dem zuständigen Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, Ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die Jagd mit Pfeil und Bogen schmackhaft zu machen. Der Zeitpunkt dafür ist günstig, steht doch in Mecklenburg-Vorpommern auch die Novellierung des Landesjagdgesetzes an. Auch die Jäger von der Ostseeküste argumentieren mit dem Mehr an Sicherheit, den die Bogenjagd in Relation zur Jagd mit dem Gewehr gerade dort hat, wo Wildtiere und Menschen einander näherkommen, wie es beispielsweise in von Touristen stark frequentierten Gebieten regelmäßig der Fall ist. Auch Solarparks wären laut Landesjagdverband ein geeignetes neues Terrain für Bogenjäger, das aufgrund des weiter fortlaufenden Ausbaus der erneuerbaren Energien, in Zukunft noch mehr an Bedeutung erlangen könnte.

Auch dem immer wiederkehrenden Argument, die Bogenjagd wäre nicht Tierschutzkonform, erwidert die Jägerschaft, dass international anerkannt Studien schon lange bewiesen hätten, dass moderne Jagdpfeile, die mit speziellen Jagdbogen verschossen werden, eine vergleichbare Tötungswirkung aufweisen, wie heute übliche Jagdgeschosse.

Einen möglichen Bejagungsschwerpunkt sehen die nordostdeutschen Jäger dabei in der Jagd auf gebietsfremde invasive Arten, wie Waschbär, Marderhund, Nutria oder auch der Nilgans und könnten sich darüber hinaus auch sehr gut vorstellen, dass Wildarten wie Schwarzwild oder Füchse, die regelmäßig starke jährliche Zuwächse verzeichnen und dadurch immer häufiger Konflikte auslösen, durch den Einsatz von Pfeil und Bogen nachhaltig reguliert werden könnten.

Allein auf weiter Flur wären die Nordlichter mit der Legalisierung der Bogenjagd auch nicht, denn dem LJV zufolge wäre die Bogenjagd bereits heute schon in 19 europäischen Ländern erlaubt.