„Streetfishing“ begeistert junge Menschen fürs Angeln

„Streetfishing“ begeistert junge Menschen fürs Angeln

Der Fischereiverband Nordrhein-Westfalen informiert auf der Messe „Fisch & Angel“ in Dortmund über einen Jugendtrend beim Angeln.

Urbanes Angeln
Urbanes Angeln

Angler sind ältere Männer, die stundenlang am See sitzen und regungslos an ihrer Rute ausharren? Weit gefehlt! „Angeln kann richtig hip sein“, sagt Dr. Olaf Niepagenkemper vom Fischereiverband NRW. Seine Organisation nutzt ihre diesjährige Präsenz auf der Dortmunder Messe „Fisch & Angel“ unter anderem, um die Besucher über den Trend des „Streetfishing“ zu informieren.

„Es sind vor allem junge Menschen, die die Kanäle, Flüsse oder Hafenbecken in unseren Großstädten als Angelplatz entdeckt haben“, erklärt Niepagenkemper. Ob am Dortmund-Ems-Kanal, am Rhein oder auch an innerstädtischen Gewässern – überall gebe es mittlerweile „Spots“, an denen Jugendliche dem Angelsport frönen und das als richtig cool und modern empfinden, sagt der Fischereibiologe. „Man hat entdeckt, dass es in diesen Gewässern auch spannende Fische gibt“ – etwa Zander und Barsche oder sogar Hechte und Welse. Und das Angeln in der Stadt hat durchaus seine Vorteile: Es gibt keine übermäßig langen Wege zu bewältigen, also lässt sich die Angelausrüstung relativ einfach transportieren, per Fahrrad oder sogar zu Fuß. „Die jungen Leute vernetzen sich über das Smartphone und wissen so immer, wo gerade die Fische zu finden sind“, erklärt Niepagenkemper. Kennzeichnend für einen jungen, aktiven „Streetfisher“ sei es, nicht lange an einem Ort zu verweilen, sondern ganz flexibel unterschiedliche Angelplätze aufzusuchen. „Entsprechend fahren die jungen Leute mit ihrem coolen Bike in der Stadt von Gewässer zu Gewässer“, formuliert es der Verbandsexperte. Was dabei außerdem ein Muss ist: eine moderne Angel, die als „Statussymbol“ unter den angelnden Freunden für Eindruck sorgt.

Der Fischereiverband zeigt sich über den Jugendtrend natürlich höchst erfreut. „Wir versuchen ja immer, Jugendliche für die Passion des Angelns zu begeistern“, sagt Niepagenkemper. Da es eigentlich schwierig sei, junge Menschen „ans Wasser zu bekommen“, sei das „Streetfishing“ ein willkommenes Phänomen. Über dieses Thema lasse sich kommunizieren: „Es kann auch cool sein, sich beim Angeln zu entspannen.“ Früher sei es in der Regel so gewesen, dass junge Menschen vom Vater mit zum Angeln genommen wurden. „Heute stecken die Jugendlichen sich gegenseitig an“, freut sich Niepagenkemper. „Die jungen Angler sind unsere Zukunft, daher versuchen wir selbstverständlich, sie zu stärken.“ Eins allerdings will der Experte klargestellt wissen: Ein Fischereischein ist selbstverständlich auch für das „Streetfishing“ Pflicht.