Zum Tag des Baumes: Die Die Mehlbeere – selten und besonders wertvoll

Veröffentlicht am 25.04.2024

Der 25. April ist der „Tag des Baumes“, der uns vor Augen führen soll, wie wertvoll Bäume und Wälder für den Menschen und eine gesunde Umwelt sind

Im Herbst erfreuen sich viele Vögel, wie die Amsel, an den Früchten der Mehlbeere (Quelle: Jan Preller, Wald und Holz NRW).
Im Herbst erfreuen sich viele Vögel, wie die Amsel, an den Früchten der Mehlbeere (Quelle: Jan Preller, Wald und Holz NRW).

Trotz ihrer vergleichsweise geringen Größe von nur etwa 15 Metern spielt die Mehlbeere eine entscheidende Rolle für die Biodiversität in den deutschen Wäldern. Sie ist ein vitaler Bestandteil des Ökosystems und unterstützt eine beeindruckende Vielfalt an Insektenarten, die auf einheimische Gehölze angewiesen sind.

Standort und Eigenschaften

Die Mehlbeere bevorzugt sonnige Standorte und ist daher häufig an Waldrändern, auf Lichtungen oder in lichten Waldgebieten zu finden. In Nordrhein-Westfalen ist sie besonders als Allee- und Stadtbaum bekannt, in Wäldern hingegen seltener anzutreffen.

Klimaresistenz als Hoffnungsträger

Dr. Carolin Stiehl vom Team Waldbau bei Wald und Holz NRW betont die Robustheit der Mehlbeere gegenüber Trockenheit, was Hoffnung gibt, dass der Baum längere Trockenperioden, wie sie im Zuge des Klimawandels erwartet werden, gut überstehen kann. Ihre tief reichenden Wurzeln sind ein zusätzlicher Vorteil, der ihr hilft, auch in trockeneren Zeiten zu gedeihen.

Wichtig für Vögel und Insekten

Die weißen bis cremefarbenen Blüten der Mehlbeere, die ab Mitte Mai erscheinen, und ihre auffällig roten Früchte ziehen zahlreiche Vogelarten wie Amseln, Meisen und Rotkehlchen an, die sich von den Früchten ernähren. Auch Insekten und Milbenarten werden von den Blättern und Früchten angezogen.

Beitrag zur ökologischen Vielfalt

„Seltene Baumarten wie Mehlbeere, Elsbeere und Speierling sind gemeinsam mit Pionierbaumarten wie Weiden sehr wertvoll für die Artenvielfalt“, erklärt Michael Elmer vom Team Waldnaturschutz bei Wald und Holz NRW. Viele Käferarten, Wildbienen, Schmetterlinge, Wanzen und Zikaden ernähren sich von den verschiedenen Teilen dieser Bäume.

Förster Florian Bitter aus Altenbeken unterstreicht die Bedeutung der Mehlbeere für den Artenschutz: „Wenn ich in meinem Revier auf seltene Baumarten wie die Mehlbeere stoße, freut mich das sehr. Auf diese Bäume passe ich besonders gut auf, weil ich weiß, welche wichtige Rolle sie für das Gleichgewicht im Ökosystem Wald spielen.“

Bildung und Sensibilisierung

Zur weiteren Förderung des Bewusstseins und des Schutzes dieser wichtigen Baumart trägt das Buch „Das kann Wald“ von Wald und Holz NRW bei, das im Buchhandel erhältlich ist. Zudem informiert die aktuelle Kommunikationskampagne „Da staunste, was!“ unter www.waldstaunen.nrw über die Rolle des Waldes und seine positiven Wirkungen.

Quelle: Wald und Holz NRW