Wolfsrisse: Niedersachsen verdoppelt Mittel für Entschädigungen und Herdenschutz

Veröffentlicht am 29.06.2023

Mehr Anträge als Geld im Haushalt: Allein bis Mai 2023 war mit über 400 Anträgen eine Rekordzahl an neuen Anträgen für Präventionsmaßnahmen bei der Landwirtschaftskammer eingegangen.

Ein Herdenschutzhund vor einer Schafherde (Beispielbild: iStock/ Simon002)
Ein Herdenschutzhund vor einer Schafherde (Beispielbild: iStock/ Simon002)

Noch im April behauptete Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen), dass es trotz mehr Wölfen in Niedersachsen einen Rückgang bei den Wolfsrissen geben würde (wir berichteten). Heute verkündet Meyer stolz, dass mit 6,7 Millionen Euro die Mittel für Herdenschutz und Entschädigung bei Wolfsrissen mehr als verdoppelt werden: „Ich bin Finanzminister Gerald Heere ausgesprochen dankbar, dass er auf meinen Antrag hin für das laufende Haushaltsjahr kurzfristig zusätzliche 3,7 Millionen Euro für den Herdenschutz und für Entschädigungen bei Wolfsrissen frei gegeben hat“, so Minister Meyer. „Bisher standen dafür im Jahr 2023 knapp 3 Millionen Euro zur Verfügung. Die Fördermittel konnten also mehr als verdoppelt werden.“

Mehr Anträge als Geld im Haushalt

Zu zahlreich waren die Anträge der Tierhalterinnen und Tierhalter auf präventive Herdenschutzmaßnahmen: Allein bis Mai 2023 war mit über 400 Anträgen eine Rekordzahl an neuen Anträgen für Präventionsmaßnahmen bei der Landwirtschaftskammer eingegangen, heiß es aus dem niedersächsischen Umweltministerium weiter.

„Die große Nachfrage nach den Herdenschutzmaßnahmen ist ein gutes Zeichen. Denn die Tierhalterinnen und Tierhalter arbeiten aktiv daran mit, ihre Tiere vor möglichen Wolfsangriffen zu schützen. Sie haben erkannt, dass der Einsatz von speziellen Schutzzäunen und auch von Herdenschutzhunden sehr wirksam ist. Es gab aber zuletzt schlichtweg mehr Anträge als Geld im Haushalt. Das haben wir jetzt schnell und effektiv behoben“, sagte Minister Meyer dazu. „Ich werde mich dafür stark machen, dass es auch in den kommenden Jahren nicht zu Mittelkürzungen beim so wichtigen Herdenschutz kommt“, ergänzt Meyer. „Der Herdenschutz ist wichtig, um die Nutztierschäden durch den Wolf zu reduzieren. Dadurch kann auch die Diskussion bei diesem schwierigen Thema weiter versachlicht werden. Wir stehen klar an der Seite der Weidetierhalter und ihrer wertvollen Arbeit für Deichschutz, Naturschutz und Landschaftspflege.“